Geht es nach Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), werden wir uns auf weitere Corona-Wellen einstellen müssen. „Wir werden Wellen haben, nicht nur heuer, sondern auch in weiterer Folge“, sagte er am Donnerstag. „Wir können sie aber dämpfen, um die Spitäler zu entlasten.“ Das Mittel der Wahl dafür sei die Impfung.
„Wir müssen uns auf ein Leben mit Covid einstellen. Das Virus ist gekommen, um zu bleiben.“ Nach zwei Jahren Pandemie habe man aber „ein Stück weit“ gelernt, damit umzugehen, was jedoch nicht bedeute, die Maßnahmen zu missachten oder nicht impfen zu gehen.
Das Virus ist gekommen, um zu bleiben.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne)
Gerade die Impfung sei ein wichtiges Momentum in der Bekämpfung der Pandemie, so Rauch. Denn sie verhindere schwere Erkrankungen und Hospitalisierungen, womit die Spitzen etwaiger Wellen gedämpft werden können. Die Impfung sei in Verruf geraten, weil sie nicht - so wie erwartet - vor einer Ansteckung schützt, räumte der Gesundheitsminister ein: „Das ist aber nicht die Botschaft.“ Natürlich könne man sich anstecken, aber die Impfung schützt davor, schwer zu erkranken, im Spital oder auf der Intensivstation zu landen.
Impfungen auffrischen
Wie die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, hervorhob, laute die Empfehlung, dass sich die Gruppe der Über-65-Jährigen, vulnerable und chronisch Kranke noch vor dem Sommer impfen. Diesbezüglich werde es auch entsprechende Aktionen in Pflegeheimen geben, kündigte sie an. Alle anderen sollen sich auffrischen, wenn der saisonale Bonus vorbei sei, also im Herbst. Mit einer entsprechenden Empfehlung des Nationalen Impfgremiums rechnet Reich noch vor dem Sommer: „Damit alle planen können.“
Simulationsforscher Niki Popper, der verschiedene Szenarien mit unterschiedlich ausgeprägten Peaks je nach Impfsituation und Ansteckungsgrad neuer Varianten errechnet hat, brach ebenfalls eine Lanze für die Impfung. Denn bei den Modellen sehe man, dass impfen hilft. Etwa könne bei entsprechender Immunisierung der Peak bei den Hospitalisierungen um 25 Prozent verringert werden.
Testregime bleibt wie gehabt
Rauch kündigte zudem an, dass das derzeitige Testregime mit nur noch fünf Gratis-PCR-Tests sowie fünf Gratis-Antigen-Tests bis Ende des Jahres verlängert wird. Bei den Quarantäne-Regeln müsse man überlegen, wie diese künftig gestaltet werden. Denn bei den Spitzen im Frühjahr sei das Contact Tracing nicht immer möglich gewesen, „so ehrlich muss man sein“.
Zahlen steigen, aber kein Lockdown in Sicht
Im Sommer rechnet Rauch mit steigenden Zahlen, das sei „keine Überraschung“. Ein Lockdown sei aber dennoch nicht „in Blickweite“. Auch die Vermeidung von Schulschließungen - „so lange es geht“ - gehöre zur Zielsetzung. Denn damit würden Bildungsverluste generiert, die nicht mehr aufholbar sind.
Maske kommt zurück
Die Maskenpflicht könnte aber im Herbst ein Comeback feiern, so Rauch: „Wir werden im Herbst wieder Masken tragen, weil es das gelindeste Mittel ist.“ Auch damit werde man leben müssen.
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