Angriff auf Kärnten

Auch FBI macht Jagd auf Hackergruppe „BlackCat“

Kärnten
01.06.2022 08:00

60 Unternehmen wurden weltweit Opfer der „BlackCat“-Hacker: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Erpressung.

Die Cyberattacke auf das Land Kärnten sorgt nicht nur weiter für Probleme, sondern auch für internationales Aufsehen. Denn seit April warnt das FBI bereits vor „BlackCat“. Mindestens 60 Unternehmen wurden weltweit in kürzester Zeit durch diese Schadsoftware geschädigt – unter anderem ein milliardenschwerer Schweizer Luftfahrtkonzern und eine bekannte Modemarke.

Wie ausgerechnet Kärnten ins Visier der Hacker geraten ist, bleibt offen. Fest steht, dass es sich um einen Auftragsangriff handelt. „Die Software dafür kann über das Darknet bestellt werden“, erklärt Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. „Wir ermitteln wegen schwerer Erpressung.“

Hacking ist Neuland für Gesetzgeber
Die Hacker fordern ja fünf Millionen Dollar in Bitcoins, um sich aus dem Regierungsnetzwerk zurückzuziehen. „Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sichert alle möglichen forensischen Spuren“, so Kitz. Strafrechtlich ist der Fall ebenso komplex: Nur wegen der Lösegeldforderung drohen den Cyberkriminellen zehn Jahre Haft.

Denn Hacking alleine ist für das Gesetz Neuland. Erst seit 2016 gibt es §118a „Widerrechtlicher Zugriff auf ein Computersystem“; überhaupt nur mit zwei Jahren bedroht, wenn kritische Infrastruktur betroffen ist.

Kaiser: Kärnten wird Millionenerpressung nicht nachgeben
Das beschreibt auch den Kärntner Fall: Noch stehen viele der 3000 Programme, unter anderem verzögert sich die Auszahlung der Grundsicherung an ukrainische Flüchtlinge, Reisepässe sollen dafür wieder ausgestellt werden. Das FBI rät übrigens BlackCat-Opfern von Zahlungen ab. Landeshauptmann Peter Kaiser versichert daher auch, dass Kärnten der Millionenerpressung nicht nachgeben werde. Für die Schadensbekämpfung wurden 500.000 Euro veranschlagt.

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