Weiter Fragen offen

Wer Anspruch auf mehr als 5 Gratistests haben soll

Politik
25.03.2022 15:06

Zur Teststrategie sind immer noch mehrere Fragen offen - auch nach einer Sitzung von Gesundheitsministerium und Ländern am Freitag. Zwar wurden Gruppen definiert, die Anspruch auf mehr als die fünf vorgesehenen PCR-Tests pro Monat haben sollen. Wie diese allerdings - im Vergleich zu Personen, die keinen Anspruch haben - zu den Tests kommen sollen, ist vorerst weiter unklar. Wie noch so manches.

Die gesetzliche Grundlage für die Adaptierung der Corona-Teststrategie brachte der Nationalrat mit mehreren Beschlüssen in seiner Sitzung am Donnerstag auf den Weg. Ab 9. April werden in den Apotheken wieder fünf kostenlose SARS-CoV2-Antigentests pro Person und Monat erhältlich sein. Die Umsetzung für die Bereitstellung von fünf Gratis-PCR-Tests wird laut Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf dem Verordnungsweg erfolgen.

„Teststrategie wird nicht einfacher, im Gegenteil“
Am Freitag fand dazu eine Sitzung von Gesundheitsministerium mit den Ländern statt - das Ministerium verwies stets auf die Zuständigkeit der Bundesländer in der Frage. Klar ist aber weiterhin längst nicht alles. „Ab 1. April wird die Teststrategie nicht einfacher, im Gegenteil“, resümierte Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) in der APA. Nach wie vor sind viele Fragen offen, ein paar Rahmenbedingungen wurden laut Teilnehmerkreisen geklärt.

In der Sitzung der Testkoordinatoren der Länder mit dem Bund seien etwa Gruppen definiert worden, die auch nach dem 1. April uneingeschränkten Zugang zu PCR-Tests haben sollen.

  • Dabei handelt es sich zum Beispiel um alle Personen im Umfeld von Pflegeheimen, also Besucher, Mitarbeiter, Bewohner und externe Dienstleister.
  • Das Gleiche gilt demnach für Kuranstalten, Krankenhäuser, Rettungsdienste sowie Elementarpädagogen und betreute Kinder.
  • Personen, die noch alte PCR-Gurgeltests zu Hause haben, können maximal zehn pro Monat verbrauchen. Wie das kontrolliert wird, ist aber noch offen.
  • Und ebenso unklar ist nach wie vor, wie Personen, die Anspruch auf mehr Tests im Monat haben, auf diese Zugriff haben sollen.

Bund hofft offenbar darauf, dass die Menschen die Wahrheit sagen
Ob das über die jeweiligen Einrichtungen oder Labore laufen soll, müsse noch ausgearbeitet werden. Es sei aber angeklungen, dass man beim Bund hofft, dass die Menschen die Wahrheit sagen und glaubhaft machen, wofür sie die zusätzlichen Tests brauchen.

Fix sind nach dem Termin lediglich zwei Dinge:

  • Das System der Verdachtsfalltestungen bleibt wie gehabt.
  • Und auch die Gurgeltests sollen bleiben.

Allerdings soll es noch andere Möglichkeiten geben - etwa für Personen, die kein Smartphone haben und sich deshalb mit den Gurgeltests schwertun. Das könnte über die Apotheken ablaufen - wie genau, war aber ebenfalls noch offen.

Ärztekammer fordert rasche Klarheit
Kritik kam am Freitag auch aus der Ärztekammer. „Nicht nur die Bevölkerung, auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte brauchen rasch Klarheit, wie die künftige Corona-Teststrategie geregelt wird“, erklärte Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Es sei keinesfalls akzeptabel, dass das entsprechende Reglement erst wenige Stunden vor dem geplanten Inkrafttreten am 1. April bekannt gemacht - oder gar noch über die Frist hinaus im Ungewissen gehalten werde. Damit meinte Steinhart die mit starker Verzögerung verordnete Masken- und 3G-Regelung.

Ratzenberger: Fünf kostenlose Tests im Monat reichen nicht aus
Die Nachtgastronomie forderte die Verlängerung des kostenlosen, unbegrenzten, bundesweiten Zugangs zu PCR-Tests über den März hinaus. Andernfalls drohe aufgrund der neuesten Corona-Regeln - 3G-Regel in Diskotheken und Co, außer in Wien 2G-Regel - ein Unternehmenssterben, so der Obmann des Verbandes österreichischer Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger. Denn wie in Wien würde dann ein gutes Drittel der jungen Gäste ausfallen, da fünf kostenlose Tests im Monat nicht ausreichten.

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