Stadt, Land, Bim

Mit der Straßenbahn von Simmering nach Schwechat

Wohnen & Verkehr
18.03.2022 16:45

Eine Stadtgrenzen-überschreitende Bim-Linie, Ausbau von Park-&-Ride-Anlagen und die Spange Kledering. Das verspricht das Verkehrskonzept von Wien und Niederösterreich. Ist das genug?

Täglich pendeln rund 300.000 Menschen zum Arbeiten nach Wien. Die Fahrt mit dem Auto soll für die meisten am Stadtrand enden. Hierfür präsentierte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag ein gemeinsames Verkehrskonzept. Teil davon ist eine länderübergreifende Straßenbahnlinie. Die Linie 72 soll künftig Simmering mit Schwechat verbinden.

Plan: Inbetriebnahme 2025
Damit künftig auch die Vernetzung mit Niederösterreich gestärkt wird, ist die Straßenbahnlinie von der U3- und S-Bahn-Station Simmering über Kaiserebersdorf nach Schwechat Europaplatz ein „Meilenstein“, wie Ludwig es bezeichnet. Die Bim soll allerdings nur im 15-Minuten-Takt fahren, und auch die Verlängerung nach Rannersdorf ist noch in der Schwebe. Die Planungen dafür sollen 2022 abgeschlossen werden. Wenn eine rasche Einigung mit dem Bund über die Finanzierung erfolgt, kann die Linie 72 im Jahr 2025 in Betrieb gehen.

Das kann freilich nur der Anfang sein
Ganz nach dem Motto „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ kann dies freilich nur der Anfang sein - eine neue Straßenbahn wird das Pendlerproblem nicht lösen und ist auch keine Alternative für die Veränderungen, die sich für Nicht-Wiener durch das Parkpickerl ergeben haben.

Zusätzlich zur neuen Straßenbahnlinie wird die Ausweitung der Park-&-Ride-Anlagen im Wiener Umland fortgeführt. Weitere 3400 Stellplätze entstehen im Zuge dessen. „Uns ist klar, dass man in vielen Regionen Niederösterreichs auf das Auto angewiesen ist“, sagt Mikl-Leitner. Der Pkw kann somit in einer Park-&-Ride-Anlage abgestellt werden, um dann mit der S-Bahn oder zukünftig einer Straßenbahn weiterzufahren.

29 Millionen Euro werden investiert
Ein anderer wichtiger Teil des Mobilitätskonzepts ist der Ausbau der S-Linien. „Bei den Intervallen soll ein ,U-Bahn-Takt‘ erreicht werden“, sagt die Landeshauptfrau. Eine Entlastung der Verkehrswege schafft auch das Gemeinschaftsprojekt Spange Kledering zwischen dem Knoten Schwechat und der Ostbahnstraße nach Simmering zur Anbindung an das Simmeringer Industrie- und Gewerbegebiet. Insgesamt 29 Millionen Euro werden in den Ausbau investiert, Wien beteiligt sich mit drei Millionen Euro.

2,75 Kilometer ...

... der Straßenbahnlinie 72 werden neu gebaut. Ein Kilometer führt durch Wien, der Rest durch Niederösterreich. Die Gesamtstrecke beträgt 6,4 Kilometer.

Grüne: Öffi-Ausbau jetzt beschleunigen
„Seit über zehn Jahren wird über die Straßenbahn nach Schwechat diskutiert, eine Fertigstellung 2025 dauert viel zu lange“, sagt der Mobilitätssprecher der Grünen Wien, Kilian Stark. Das Klima bräuchte jetzt eine Entlastung.

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