Karmasin-Auftrag

„Projekt Leitbild“: Was war die Leistung?

Politik
13.03.2022 06:00

Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Sophie Karmasin war äußerst umtriebig. Die ehemalige Familienministerin und Meinungsforscherin, die in U-Haft sitzt, zog viele Aufträge von Ministerien an Land. Für den jüngsten Wirbel sorgt das Projekt „Leitbild“ für das Wirtschaftsressort. Für knapp 126.000 Euro. Die Leistung ist umstritten.

Dem Sportministerium verrechnete Karmasin für zwei Studien 140.000 Euro. Das Problem dabei: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Meinungsforscherin sich den Zuschlag mit rechtswidrigen Absprachen verschafft hat. Das Ministerium hat nun die interne Revision eingeschalten.

Leistung offenbar überschaubar
Dieser Schritt wurde auch im Wirtschaftsressort gesetzt. Dort wurde Karmasin im Jahr 2019 beauftragt, ein neues Leitbild zu schaffen. Der „Falter“ berichtet von einer äußerst überschaubaren Leistung: Für 125.920 Euro soll lediglich eine bedruckte DIN-A4-Seite mit platten Slogans und Stehsätzen herausgeschaut haben.

Ministerium prüft nun Projekt
Das Ministerium von Margarete Schramböck hat die Prüfung des Projekts angeordnet. Gleichzeitig wird aber in Abrede gestellt, dass es keine Ergebnisse gab. Karmasin habe den Prozess über zwei Jahre begleitet, es habe Interviews und Workshops gegeben, das gesamte Dokument umfasse 32 Seiten. Das könne man schon erklären, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Sophie Karmasin hat sich damals gegen andere Bewerber durchgesetzt, wird betont. Und das Ministerium ergänzt: Weder Sabine Beinschab noch die Demoskopin Edeltraud G., die beide in ihren Geständnissen von mehreren Scheinangeboten zugunsten Sophie Karmasins berichtet haben, befanden sich unter den Bietern.

 Kronen Zeitung
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