Im Labor machten die Forscher Gil Wizen und Avital Gasith dann die Probe aufs Exempel, indem sie die Käfer auf engem Raum mit Amphibien zusammenbrachten. Dabei zeigte sich, dass, wenn es um Fressen und Gefressen werden geht, die Rollen nicht immer klar verteilt sind: Bei insgesamt 38 Versuchen machten sich Laufkäfer der Gattungen Epomis dejani bzw. Epomis circumscriptum tatsächlich über körperlich scheinbar übermächtige Frösche, Kröten, Molche und Salamander her.
Mit Hilfe ihrer Kiefer verbissen sich die Käfer zunächst im Rücken der Amphibien, ließen sich von dort nicht abschütteln und begannen dann die ermatteten Tiere aufzufressen. Nach ein bis zwei Stunden waren laut Beobachtungen der Forscher von der Beute nur noch der Kopf und die Gliedmaßen übrig. In einigen Fällen fraßen die Laufkäfer auch noch die Augen ihrer Opfer, berichten Wizen und Gasith im Fachmagazin "ZooKeys".
Forscher filmen Fressverhalten
Nur Bandmolche widerstanden den Fressattacken der Käfer. Sie scheinen ein probates Schutzmittel gegen die Killer-Insekten zu haben. Laut Angaben der Wissenschaftler, die das ungewöhnliche Fressverhalten filmten, griffen die Laufkäfer die Amphibien zwar an, ließen aber rasch wieder von ihnen ab, um sich anschließend intensiv zu putzen.
"An sich sind Amphibien typische Insekten-Jäger und zu ihrem Speiseplan gehören auch ausgewachsene Käfer. Unsere Aufnahmen bringen neue Einblicke in die Interaktion zwischen Amphibien und Insekten und zeigen Wirbellose als Jäger von Wirbeltieren", so die Forscher.
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