„Krone“-Kommentar

Retten, was zu retten ist

Kolumnen
21.02.2022 06:00

Da sind wir also. Drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs führen Putins Manöver Europa an den Ausgangspunkt zurück.

Was hat die Politik aus den Chancen zwischen dem Ende des Kalten Kriegs und dem möglichen Vorabend eines neuen großen Krieges gemacht? Sie hat das Ideal der Freiheit ruiniert. Vor 30 Jahren waren hohe Erwartungen damit verbunden. Heute muss das Sehnsuchtswort von der Freiheit für die Öffnung von Discos nach 22 Uhr herhalten.

Das hat einiges mit einer Generation geschichtsvergessener Politiker zu tun, mit denen wir es in Österreich zuletzt zu tun hatten. Es wäre trügerisch, nun alles Kurz und seiner Clique anzulasten. Der Niedergang der Idee, dass Politik den Vielen und nicht den Wenigen nützen soll, hat früher eingesetzt. Kern und Gusenbauer, im Kanzleramt erfolglos, brachten es, talentiert wie sie sind, nach ihrem Abgang aus der Politik schwuppdiwupp zu Millionären. Auf dem Stammtisch der Ichlinge, Deutschlands Ex-Kanzler Schröder hat sich dort schon vor langer Zeit breitgemacht, wird es eng, nie ungemütlich.

Unterdessen müssen in der für Europa gefährlichsten Lage seit 1945 Nehammer und Kogler als Masseverwalter von der Restglaubwürdigkeit ihrer Regierung retten, was zu retten ist. Große Einfälle erwartet keiner. Fast ist zu wünschen, dass sie besser auf gar keine Ideen kommen. Es wäre bereits einiges gewonnen, wenn Türkis-Grün die Arbeit erledigt, ohne Schaden anzurichten.

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