Illegale Fahrt

Flüchtlinge stundenlang im Kofferraum eingesperrt

(Bild: Schulter Christian)

Brutales Geschäft mit illegaler Migration: Nach einem schweren Unfall in Ungarn fuhr ein Schlepper mit fünf Afghanen in einem Ersatz-Pkw weiter - zwei der teils verletzten Flüchtlinge lagen im Kofferraum. Stundenlang waren sie ohne Wasser eingesperrt. In Lutzmannsburg (Burgenland) stoppten Soldaten den Transport. Festnahme!

Quer durch Ungarn waren fünf Afghanen Richtung Österreich unterwegs. Wie sie später bei ihrem Aufgriff im Burgenland berichteten, hatte ihr Schlepper am Steuer gegen drei Uhr in der Nacht einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Das Auto war ein Wrack, der Chauffeur außer Gefecht. Kurzerhand wurde ein anderer Schlepper mit einem schwarzen Toyota Corolla als Ersatz organisiert. Die illegale Fahrt ging weiter – drei der teils verletzten Flüchtlinge saßen im Pkw, zwei lagen im Kofferraum.

Verletzt und durstig
Stundenlang waren sie ohne Wasser und ohne Pause eingesperrt. Schmerzvolle Strapazen musste vor allem jener Afghane verkraften, der beim Crash eine Beinverletzung erlitten hatte. Gegen acht Uhr in der Früh tauchte der Transport an der Grenze bei Lutzmannsburg auf. Soldaten hielten den Wagen einer polnischen Mietfirma an, um eine Gesundheitskontrolle durchzuführen.

Chauffeur festgenommen
Im nächsten Augenblick war klar, dass es sich um eine Schleppertour handelt. Polizeistreifen wurden alarmiert. Für den Chauffeur, der in Rage geriet und auf Russisch zu schimpfen begann, klickten die Handschellen. Er sitzt in der Justizanstalt.

Der schwer verletzte Afghane kam mit der Rettung ins Krankenhaus Eisenstadt. „Er hat eine Luxation der linken Hüfte. Der Patient muss einige Tage stationär versorgt werden“, hieß es von den zuständigen Ärzten. Ein weiterer Flüchtling ist im Spital in Oberpullendorf behandelt worden.