Minimum 275.000 Dollar

Nobelpreis eines gebürtigen Wieners zu ersteigern

Walter Kohn und seine goldene Nobelpreis-Medaille (Vor- und Rückansicht)

(Bild: Krone KREATIV, Gamma/Liaison, Nate D. Sanders)

Ein Auktionshaus in den USA versteigert die originale Nobelpreis-Medaille des aus Wien stammenden Physikers Walter Kohn (1923 - 2016). Der Mindestpreis liegt bei 275.000 Dollar.

Wollten Sie schon immer den Nobelpreis haben? Am 27. Jänner bietet sich eine weltweit seltene Gelegenheit dazu. Das US-Auktionshaus Nate D. Sanders versteigert die goldene Nobelpreis-Medaille von Walter Kohn sowie drei seiner wissenschaftlichen Bücher.

Mindestgebot von 275.000 Dollar
Ein wenig Kleingeld sollte man mitbringen. Das Mindestgebot ist 275.000 Dollar (ca. 244.000 Euro). Online mitzusteigern ist möglich. Der gebürtige Wiener erhielt 1998 die begehrte Auszeichnung aus der Hand der Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Seine Erben wollen sie nun versilbern.

Kohn wird 1923 als Sohn jüdischer Eltern geboren, besucht das Akademische Gymnasium im 1. Bezirk und muss vor den Nazis fliehen (seine Eltern werden im KZ ermordet). Mit einem Kindertransport kommt der 16-Jährige samt seiner Schwester nach England, kurze Zeit später wird er als „Enemy Alien“ nach Kanada umgesiedelt.

Nobelpreis für Dichtefunktionaltheorie
In Toronto studiert er Mathematik und Physik, geht später in die USA und lehrt an verschiedenen Universitäten. Für die Entwicklung der Dichtefunktionaltheorie erhält der Forscher den Chemie-Nobelpreis, der nun unter den Hammer kommt. 2016 stirbt der Wissenschafter mit 93 Jahren in Kalifornien.

Seiner Geburtsstadt blieb er verbunden, stiftete dem jüdischen Privatgymnasium im 2. Bezirk sowie dem Akademischen Gymnasium einen Preis für Menschenrechte und Naturwissenschaften. Neben Kohn sind zwölf weitere Nobelpreisträger in Wien geboren: U.a. Max Perutz, Erwin Schrödinger, Konrad Lorenz oder der Arzt Karl Landsteiner.