Diese Ur-Sterne (im Bild eine Simulation der Entstehung) sind inzwischen längst verschwunden. Ihre chemischen Hinterlassenschaften lassen sich aber heute noch wie ein Fingerabdruck in den ältesten existierenden Sternen der Milchstraße nachweisen. "Es ist, als wollten wir die Persönlichkeit des Kochs aus dem Geschmack seiner Gerichte erschließen", sagte Forscher Georges Meynet von der Unversität Genf, der auch bei dem Projekt mitwirkte.
Für ihre Studie untersuchten die Astronomen Spektren sehr alter Sterne der Milchstraße. Grundlage waren Daten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO. Kurz nach dem Urknall war die Zusammensetzung des Universums viel einfacher als heute: Es bestand in erster Linie aus Wasserstoff und Helium. Als die ersten Generationen massereicher Sterne starben - etwa 300 Millionen Jahre später - reicherten sie das All mit neuen, schwereren chemischen Elementen an, erläuterten die Experten, die die Ergebnisse ihrer Forschungen am Donnerstag im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlicht haben.
Erste Galaxien anders als bisher gedacht?
Eine erste Generation von schweren, schnell rotierenden Sternen nach dem Urknall hätte eine Vielzahl von Konsequenzen für die Astronomie. Denn die Eigendrehung eines Sterns beeinflusst auch stark Eigenschaften wie Farbe, Lebensdauer und Leuchtkraft. Die ersten Galaxien könnten somit anders ausgesehen haben als bisher gedacht.
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