"Balkanroute"

Kärnten ist das Transitland für Europas Drogen

Kärnten
22.04.2011 09:39
Der Sensationsaufgriff von 105 Kilogramm Kokain auf der Karawankenautobahn in Kärnten war ein Erfolg des sogenannten "Drug Policing Balkan"-Projekts. Seit 2006 kämpft diese Spezialtruppe mit Fahndern aus mehr als 30 Staaten gegen Drogenschmuggler auf der "Balkanroute", die durch Kärnten führt. Auf dieser Strecke werden schon 90 Prozent des Heroins für Westeuropa transportiert.

Diese Schmuggelroute für das Heroin, das seinen Ursprung hauptsächlich in Afghanistan hat, führt von der Türkei über Bulgarien, Serbien, Kroatien und Slowenien über Kärnten und Salzburg nach Deutschland. Beliebt bei den Schmugglern sind die Autoreisezüge aus der Türkei nach Villach.

Das bestätigt auch Gottlieb Türk, Chef des Landeskriminalamtes: "Kärnten ist leider zum Transitland für die internationalen Drogenkartelle geworden." Doch seit fünf Jahren jagt eine Spezialtruppe, an der auch Kärntner Fahnder beteiligt sind, die Schmuggler.

Während des österreichischen EU-Vorsitzes 2006 ist das Projekt "Drug Policing Balkan" initiiert worden. "Ziel ist es, die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Ländern zu stärken, um so den international organisierten Drogenhandel entlang der Balkanstaaten effektiver bekämpfen zu können", erklärt Gerhard Stadler vom Bundeskriminalamt.

Einmal jährlich gibt es dazu eine große Konferenz, "um Strategien für die gemeinsame Arbeit zu entwickeln." Die nächste findet Ende Mai in Altenmarkt-Zauchensee (Salzburg) statt. 90 Teilnehmer werden erwartet. Insgesamt sind beim Projekt "Drug Policing Balkan" bereits 27 EU-Mitgliedsstaaten, die drei Kandidatenländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei, die Balkanländer Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo und Serbien, sowie die Schweiz, die Ukraine und auch die USA beteiligt.

von Martin Radinger und Max Grill, Kärntner Krone

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