Unfaire Heimpraxis

Kräftige Nachzahlungen für Pflegekräfte gefordert

Oft leistet Heimpersonal wichtige Pflegedienste, wird aber nicht danach entlohnt.

(Bild: Peter Tomschi (Symbolbild))

Missstände bei den Arbeitsbedingungen von Pflegekräften zeigt Nationalrat Christian Drobits auf. Bei der Abgeltung von Nachtdiensten schaut das Fachpersonal oft durch die Finger. „Manche Heimbetreiber nutzen den Graubereich in den gesetzlichen Bestimmungen rücksichtslos aus“, prangert der SPÖ-Abgeordnete an.

Einzelne schwarze Schafe unter den Pflegeheimbetreibern stufen laut Drobits ihre Stationen nicht als Pflegestationen ein, obwohl die Beschäftigten dort Pflegedienste leisten. „Diese unfaire Praxis scheint in ganz Österreich verbreitet zu sein“, merkt der Nationalrat aufgrund erster Nachforschungen an.

Vorwurf an Diakonie
So gesteht etwa die Diakonie Burgenland ihren Pflegekräften ein Zeitguthaben nicht zu, wie die SPÖ beklagt. Demnach erhalten die Beschäftigten für ihre Nachtdienste keinen Bonus - also zwei zusätzliche Gutstunden, die als Zeitausgleich innerhalb von sechs Monaten in Anspruch genommen werden können.

Personal benachteiligt
„Betreiber von Heimen nutzen eine Gesetzeslücke nur zum eigenen Vorteil aus. Das Personal muss aber trotzdem dieselbe Arbeit wie Pflegekräfte leisten“, sagt Drobits. Die SPÖ fordert daher eine Klarstellung im Gesetz, um Schlupflöcher zu schließen.

SPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Drobits

(Bild: Parlamentsbüro Drobits)

Ein Lichtblick
Drobits betont aber auch, dass viele Betreiber ihren Pflegekräften die Nachtgutstunden längst gewähren - und das bereits auf Basis der bestehenden Rechtslage beziehungsweise kollektivvertraglichen Regelungen.