Aber auch Skepsis

A3-Ausbau gestoppt: Erleichterung bei Gemeinden

Burgenland
10.08.2021 09:09

Bereits seit zwei Jahrzehnten wird über einen möglichen Weiterbau der A3 bis zur Grenze bei Klingenbach diskutiert. Jetzt ist das umstrittene Vorhaben, wie berichtet, gestoppt worden. „Das Projekt wird durch die Asfinag im Bauprogramm der Zukunft nicht weiterverfolgt“, teilte nun das Infrastrukturministerium mit. In den Gemeinden herrscht Erleichterung, bei manchen aber auch Skepsis.

Begründet wird die Entscheidung mit den Folgen der Klimakrise. „Gesunde Böden und wirksamer Klimaschutz sind unsere Lebensgrundlage. Gerade im Verkehr gilt: Wir müssen heute dafür sorgen, dass wir morgen bequem und grün unterwegs sein können“, sagt Ministerin Leonore Gewessler. Zudem sei mit einer enormen Verkehrszunahme zu rechnen. Das bedeute vor allem Transitverkehr aus dem Ausland, der zu einer massiven Belastung der Lebensqualität in den umliegenden Gemeinden führen würde, heißt es.

„Ein Schritt in die richtige Richtung“
Die Orte sind es auch, die einen möglichen Weiterbau stets kritisch sahen. Die jetzige Entscheidung sieht man daher beim Land als „Schritt in die richtige Richtung“. „Wir haben das Nein zur A3-Verlängerung im Regierungsprogramm verankert – denn es war absehbar, dass Bund und Asfinag keine Variante vorlegen können, über die Einvernehmen mit den Anrainergemeinden hergestellt werden kann. Wir erwarten nun, dass dieses Projekt auch aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen wird, um langfristig Klarheit zu schaffen“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Heinrich Dorner.

Ähnlich reagiert man in den betroffenen Gemeinden: „Ein freudiger Tag“, sagt Helmut Zakall, Bürgermeister von Zagersdorf. In Siegendorf gibt sich Bürgermeister Rainer Porics hingegen zurückhaltender und sieht die Sache erst als abgeschlossen, wenn die Verlängerung auch aus dem Bundesstraßengesetz fliegt.

Im Bezirk Oberpullendorf sieht man die Sache hingegen anders. Dort waren Gemeinden für den Weiterbau eingetreten, weil sie dadurch eine Verkehrsentlastung für die eigene Region erhofft hatten. Johannes Igler, Bürgermeister von Neckenmarkt, befürchtet, dass durch die jetzige Entscheidung der Verkehr bei den kleinen Grenzübergängen – und damit in den Orten – weiter zunehmen wird.

Ungarn baut weiter Autobahn zur Grenze
Dies umso mehr, da auf ungarischer Seite eine Autobahn Richtung Klingenbach gebaut wird und bald fertig sein soll. Was es für die Verkehrsflüsse bedeutet, wenn diese Straße fertig ist, kann noch nicht abgeschätzt werden.

Aus dem Büro Gewessler heißt es dazu, dass man nach dem Aus der A3-Verlängerung bessere Alternativen suchen werde. Eine Maßnahme schlägt Zakall schon jetzt vor: Das bestehende Lkw-Fahrverbot muss nach Fertigstellung der ungarischen Autobahn rigoros kontrolliert werden.

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