In Elfriede Jelineks in den Münchner Kammerspielen uraufgeführtem Stück "Winterreise" wird die Hochzeit zwischen der Hypo Alpe Adria und der BayernLB gefeiert. Wobei die Hypo als herausgeputzte Braut vom bayerischen Bräutigam – kenntlich an der blauweißen Schärpe – umworben wird. Nicht ahnend, dass die Dame nicht hält, was ihr üppiges Äußeres verspricht.
BayernLB-Bosse wussten, was sie erben
Damit trifft Jelinek zwar sicher die Einstellung der Münchner Banker und Politiker zum Hypo-Skandal, ist aber nicht mehr auf dem neuesten Stand. Denn inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Bayern beim Abräumen der Braut selber nicht zimperlich waren: Der Bank in der Krisensituation kurz vor der Verstaatlichung über eine Milliarde Euro zu entziehen, ist auch nicht die feine Art. Ausgedient hat auch die Mär, dass die Kärntner die Münchner über den Tisch gezogen hätten. Die seinerzeitigen BayernLB-Bosse dürften ziemlich genau gewusst haben, was sie da erwerben. Ganz abgesehen davon, dass sie die Hypo unbedingt haben wollten. Aber so kann’s einem als Hochzeiter halt gehen.
Eine "Schmutzkübelkampagne" gegen seinen Mandanten Wolfgang Kulterer ortet dessen Anwalt Ferdinand Lanker: "Kurz vor Prozessbeginn werden jetzt alle möglichen Vorwürfe lanciert." So wird Kulterer von der Staatsanwaltschaft mit dem Fall Dietrich Birnbacher in Verbindung gebracht. Deswegen habe man die Ermittlungen auch wieder aufgenommen, wird der Leitende Staatsanwalt Gottfried Kranz zitiert.
Lanker: "Kulterer ist wegen Birnbacher als Zeuge geladen und wird noch einmal aussagen, was er schon gesagt hat: Dass er fast vom Hocker gefallen ist, wie er von Birnbachers Zwölf-Millionen-Honorar gehört hat. Er war der Meinung, dass Birnbacher 100.000 Euro bekommt."
von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"
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