Kurzparken einheitlich

Wien: Flächendeckendes Parkpickerl ab März 2022

Wien
17.06.2021 11:15

Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in Wien ist - wie die „Krone“ bereits im Mai berichtete - fix. Nun steht fest, dass ab dem 1. März 2022 in der gesamten Bundeshauptstadt eine einheitliche Regelung gelten wird. Die Kurzparkzone wird - mit Ausnahmen einzelner Randgebiete - auf die gesamte Stadt ausgedehnt. Anrainer können Parkpickerl für ihre Fahrzeuge beantragen. Das Pickerl kostet künftig einheitlich zehn Euro pro Monat.

Die Kurzparkzone mit einer Höchstparkdauer von zwei Stunden gilt künftig ebenfalls überall einheitlich, nämlich von Montag bis Freitag (außer Feiertage) von 9 bis 22 Uhr. Derzeit gibt es hier noch Unterschiede - also etwa eine längere zeitliche Gültigkeit in den Innenbezirken. Dass nun auch der Preis vereinheitlicht wird, hat zumindest für die Anrainer in den äußeren Bezirken Konsequenzen. Denn sie mussten bisher nur 7,50 Euro pro Monat für das Pickerl berappen. In den innerstädtischen Bereichen kostet es jetzt schon zehn Euro.

Präsentiert wurde die Regelung am Donnerstag von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling und den SPÖ-Bezirksvorstehern aus der Donaustadt, Floridsdorf, Liesing und Simmering. Aktuell gibt es 19 Bezirke, die großteils eine Kurzparkzone verordnet haben. Die Bezirke der am Donnerstag anwesenden Vorsteher sowie das ÖVP-geführte Hietzing kommen nun dazu. Ausgenommen sind schon jetzt etwa Stadtrandgebiete.

Ausnahmen gibt es weiterhin
Ein Sonderfall ist aktuell Simmering, wo nur ein Bezirksteil zur Parkpickerlzone wurde. Nun soll diese auf den gesamten 11. Bezirk ausgeweitet werden. Auch einige Ausnahmen gibt es bei den Neuzugängen: In Floridsdorf wird etwa der Bisamberg nicht beinhaltet sein. In Liesing wird ein Teil des Betriebs- bzw. Industriegebiets nicht einbezogen. Eine weitere Ausnahme stellte stets das Gebiet um die Stadthalle dar. Hier gilt noch eine eigene spezielle Regelung für die Abendstunden bzw. am Wochenende. Das ist ab März kommenden Jahres ebenfalls Geschichte. Stattdessen wird man auf ausgewiesene Anrainerparkplätze setzen, die auch samstags und sonntags gelten sollen.

Sima: „Historische Einigung“
Sima freute sich über eine „historische Einigung“. Der „Fleckerlteppich“ in Sachen Parkpickerl habe nun ein Ende. Die Bewohner würden dadurch deutlich vom Verkehr entlastet, befand sie. Denn vor allem die Außenbezirke würden von den täglich rund 200.000 Pendlern aus dem Umland zugeparkt. Sima und auch Emmerling verwiesen auf die Bedeutung des Ausbaus der bundesländerübergreifenden Öffis und auf die Kooperation mit den Umlandgemeinden, um klimafreundliches Pendeln zu fördern.

Die Parkpickerlfläche wird sich kommendes Jahr verdoppeln, wurde am Donnerstag vorgerechnet. Es handle sich um die größte Ausweitung in der Geschichte der Wiener Parkraumbewirtschaftung. Diese gibt es übrigens seit 1993. Überall dort, wo die Kurzparkzone für Nicht-Anrainer eingeführt wurde, hat sich das Verkehrsaufkommen generell verringert, versicherte Sima. Allein im Westen seien nach Einführung des Pickerls um rund 8000 Fahrten pro Werktag weniger verzeichnet worden.

Kritik an „einfallslosem“ Plan
Umgehend kamen auch erste kritische Reaktionen: „Anstatt eine echte und dringend notwendige Reform der Parkraumbewirtschaftung anzugehen, hat sich Stadträtin Sima für den schlechtest-denkbaren Weg entschieden und das bestehende System einfallslos auf ganz Wien ausgeweitet“, bekrittelte VP-Finanzsprecher Manfred Juraczka. Das sei nichts weiter als Abzocke der Wiener, so der Gemeinderat.

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