Wegen Schließung

Andauer Ortschef will Polizei neues “Zuhause” geben

Burgenland
19.01.2011 15:42
Dass der Name seiner Gemeinde womöglich bald nicht mehr auf der kürzlich veröffentlichten Schließungsliste der Polizei-Dienststellen (siehe Infobox) steht, hofft der SP-Ortschef von Andau (Bezirk Neusiedl am See), Matthias Gelbmann. Um den Bestand der Grenzpolizeiinspektion der 2.500-Einwohner-Gemeinde abzusichern, wäre der Bürgermeister bereit, seitens der Gemeinde einen Beitrag zu leisten und der Polizei eigene Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, erklärte er am Mittwoch.

"Den Posten ganz auflassen, dass sehe ich nicht ganz ein", so Gelbmann. In Andau gebe es einen Grenzübergang, wo jährlich ab März auch zahlreiche Erntehelfer und Arbeiter aus Ungarn ins Burgenland kämen. Nach Nickelsdorf zähle man hier im Bezirk die meisten Überfahrten, es gehe auch um die Verkehrssicherheit im Ort, argumentierte der Bürgermeister.

Neues Quartier oder Miete übernehmen
In der Vergangenheit habe es im Raum Andau immer wieder Diebstähle zum Beispiel von Bewässerungsaggregaten gegeben. "Jetzt hat man das nach Jahren in den Griff gekriegt." Auch die geografische Lage führt der Ortschef ins Treffen. "Das muss man sich einmal auf der Karte anschauen", die nächste Polizeidienststelle in Halbturn sei dreizehn Kilometer entfernt, jene ihn Pamhagen 15 Kilometer.

Möglichkeiten, auch künftig eine Polizeiinspektion in der Gemeinde zu haben, gebe es mehrere, meinte Gelbmann. So stehe derzeit eine Wohnung mit 120 Quadratmetern leer. Außerdem baue man einen neuen Kindergarten, der alte würde frei. Vielleicht könne man ja auch im alten Polizeigebäude die Miete übernehmen.

Brief an Innenministerin
"Ich bin auf alle Fälle bereit, etwas zu tun, um den Polizeiposten zu erhalten", sagte Gelbmann. Derzeit gebe es knapp ein Dutzend Planstellen. "Wenn dann fünf oder sechs dort sind, würde das auch genügen." Seinen Vorschlag will der Bürgermeister noch am Mittwoch dem Gemeindevorstand unterbreiten. Wird er angenommen, will er der Innenministerin einen Brief schreiben. "Ich hoffe, dass es dann einmal ein Gespräch gibt", meinte Gelbmann. Bei den Bemühungen um den Weiterbestand der Dienststelle wünsche er sich auch Unterstützung durch das Land.

SPÖ fordert Aufstockung aller Polizei-Dienstposten
Die SPÖ Burgenland forderte am Mittwoch erneut die Aufstockung aller Polizei-Dienstposten auf mindestens zwölf Planstellen. Auch die "serienweise Schließung kleiner Polizeidienststellen" lehne er ab, erklärte SP-Sicherheitssprecher Ewald Schnecker. Er forderte neuerlich einen Polizei-Ausbildungskurs für das Burgenland. "Das Durchschnittsalter bei der Exekutive im Burgenland beträgt derzeit 45 Jahre. Wird nicht rechtzeitig gegengesteuert, droht allein in den nächsten zwei Jahren durch Pensionierungen ein Verlust von 170 Exekutivkräften."

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