Frauen leiden häufiger

Bei Rückenweh auch an Osteoporose denken

Gesund
03.02.2021 05:00

Erst knackt es im Rücken, dann treten akute stechende oder brennende Schmerzen auf. Viele Betroffene halten die Symptome nur für eine Muskelzerrung. Doch sie sind mitunter auch die Folgen von Knochenschwund und den daraus entstehenden Wirbelbrüchen.

„Osteoporose selbst tut nicht weh, kann aber im fortgeschrittenen Stadium zu Schmerzen führen, die in ihrer Heftigkeit und Lokalisation einem Bandscheibenvorfall ähneln“, erklärt Prof. Dr. Michael Ausserwinkler (Villach), Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG). Deshalb sollte bei folgenden Risikofaktoren immer eine Knochendichtemessung durchgeführt werden: frühe Menopause, spontane und schlecht heilende Knochenbrüche, gehäufte Fälle von Osteoporose in der Familie, Krebs oder die längere Einnahme von Medikamenten, die zum Abbau von Knochensubstanz führen, etwa Kortison oder bestimmte Hormone.

Rund die Hälfte der Patienten leiden nach einem Osteoporose-bedingten Wirbeleinbruch dauerhaft an Rückenschmerzen. Diese mindern die Lebensqualität und schränken die Mobilität stark ein. Ein typisches Zeichen ist auch, dass die Betroffenen ihre Körperhaltung ändern und einen Rundrücken ausbilden. Bei einem oder mehreren Osteoporose-bedingten Brüchen krümmt sich die Wirbelsäule infolge des Zusammensackens der Wirbelkörper immer weiter nach vorne und die Patienten verlieren an Körpergröße. Band- und Sehnenstrukturen sind einer vermehrten Belastung ausgesetzt und werden dadurch gereizt. Es entstehen beständig lokale Entzündungsherde, die Muskulatur kann nur mehr beschränkt Halt geben und die Rückenschmerzen werden chronisch. „Für die Betroffenen entsteht ein Teufelskreis: Aus Angst vor weiteren Brüchen oder Schmerzen schränken sie ihre körperliche Aktivität immer mehr ein. Der Bewegungsmangel erhöht aber das Risiko für die Entstehung und das Fortschreiten von Osteoporose“, betont Prof. Ausserwinkler.

Karin Rohrer, Kronen Zeitung

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