Eine Prüfung der Bank-Causa auf EU-Ebene hat die ÖVP gefordert. Im Blickpunkt standen das Konto des Regionalmanagements Burgenland (RMB) und der korrekte Umgang mit Geld aus Brüssel. Die Kritik wies das Management als unrichtig zurück: „Keine Auszahlung ist gefährdet.“ Im Ausschuss ist heute unter anderem RMB-Geschäftsführer Harald Horvath am Wort.
Für Gesprächsstoff vor der siebenten Befragungssitzung sorgte auch ein Aspekt, der bis in die Gründungszeit der Commerzialbank zurückreicht. Konkret ging es um den zuständigen Finanzexperten in den 1990er-Jahren, als das Land als Revisionsbehörde eingesprungen ist. Es handelte sich um den ehemaligen Präsidenten des Burgenländischen Fußballverbandes, Rudolph Talos. Der Mattersburger war zuvor Büroleiter des Landeshauptmann-Stellvertreters Franz Sauerzopf (ÖVP). Pikantes Detail: „Talos’ Sohn, ein Anwalt, hat das Land Burgenland nun wegen jener Funktionen angezeigt, die sein Vater als Abteilungsvorstand für Finanzen umgesetzt hatte“, wissen Branchenkenner. Die erste Klage eines Commerzialbank-Geschädigten gegen das Land hat Talos’ Wiener Anwaltskanzlei bereits eingebracht. Es geht um knapp 87.500 €. Das Land müsse haften, da es die Pflichten als Revisionsverband verletzt habe, heißt es. Detail am Rande: Mit einem 104-€-Präsent stand Talos auf der Geschenkeliste von Ex-Bankchef Martin Pucher.
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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