Opernballabsage

Bogdan Roscic: „Es tut uns allen sehr leid“

Adabei
23.09.2020 10:33

Staatsopern-Direktor Bogdan Roscic hat am Mittwoch sein Bedauern über die in Absprache mit der Bundesregierung getroffene Absage des Wiener Opernballs wegen der Coronakrise ausgedrückt. „Es tut uns allen sehr leid, dass der Opernball, der im Jahreskreislauf der Wiener Staatsoper einen solchen Fixpunkt darstellt, aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden musste“, teilte er in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

„Diese Absage betrifft natürlich auch die traditionell im umgebauten Saal stattfindende Zauberflöte für Kinder, bei der in zwei Vorstellungen insgesamt 7.000 junge Besucherinnen und Besucher bei uns sind. Durch diese Absagen werden im Spielplan des Hauses, nicht zuletzt durch den Wegfall der extrem aufwendigen Auf- und Abbauarbeiten, insgesamt vier Tage frei. Wir werden diese für ein Alternativprogramm nutzen, unter spezieller Berücksichtigung des jungen Publikums“, kündigte Roscic an.

„Es ist daher wichtig, dass die Entscheidung zur Absage frühzeitig gefallen ist. Ebenso wichtig ist für die Staatsoper die Zusage von Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne, Anm.), dass der Eigentümer den Einnahmenverlust abdecken wird“, erläuterte Roscic. Für den Opernball gab es seit Februar 2020 erste Vorbestellungen für Eintrittskarten, Tische und Logen, aufgrund der unsicheren Lage jedoch noch keine fixen Zuteilungen und Zahlungen. „Wir alle hoffen, dass wir im Februar 2022 wieder einen glänzenden Opernball veranstalten können“, betonte Roscic.

Zweite Absage nach 1991 wegen Golfkrieg
Die Absage des für den 11. Februar 2021 geplant gewesenen Wiener Opernballs ist die zweite seit der Wiederaufnahme des „Staatsballs“ nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1956. Während es dieses Mal aus gesundheitspolitischer Sicht wegen der Coronavirus-Pandemie Sicherheitsbedenken gibt, so war es im Jahr 1991 der Golfkrieg im Irak, der kurzfristig zu einer Streichung des rauschenden Fests in der Staatsoper führte.

Als eine Art Staatsakt sei die Abhaltung „unziemlich“, hatte etwa der damalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk gemeint, nachdem am 17. Jänner 1991 mit schweren Luftangriffen auf militärische Ziele im Irak die „Operation Wüstensturm“ zur Befreiung Kuwaits begonnen hatte. Weitere Wiener Tanzveranstaltungen wurden in der Folge ebenfalls abgesagt. Zahlreiche Hoteliers protestierten gegen die Entscheidung.

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(Bild: kmm)



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