Exzessive Eigen-PR

So feiern sich die Bürgermeister in “ihren” Zeitungen

Kärnten
29.08.2010 14:40
Es ist schon einige Tage her, da ließ die Korruptionsstaatsanwaltschaft verlauten, jetzt auch Gemeindezeitungen zu prüfen. Wie parteinahe sind diese Blätter, die mit Steuergeld finanziert werden? Die "Kärntner Krone" wollte Ähnliches wissen und testete, wie oft sich die Bürgermeister selbst mit Foto abfeiern lassen.

Der Sieg ist eindeutig und geht in Kärnten an den Ferlacher Bürgermeister Ingo Appé. In der Juli-Ausgabe seines Mitteilungsblattes finden sich gleich 16 Fotos mit ihm. Was bei einem Umfang von 28 Seiten immerhin alle 1,75 Seiten ein Bild mit Ingo Appé bedeutet.

Dieses Ergebnis könnte dem Ferlacher Stadtchef nur sein Kollege aus Lienz streitig machen. Johannes Hibler schafft es nämlich bei einem dünnen Umfang von lediglich sieben Seiten auf fünf Fotos – also alle 1,4 Seiten ein Hibler-Foto.

Betrachtet man rein die Kärntner Werte, dann erobert Klagenfurts Christian Scheider locker den zweiten Platz. In der 40 Seiten umfassenden "Klagenfurt"-Zeitung kann man 20 Scheider-Fotos zählen. Alle zwei Seiten lacht der Klagenfurter Bürgermeister aus der Zeitung.

Nicht schlecht auch Gerhard Köfer in der Juli-Ausgabe der Spittaler Gemeindezeitung. Elf Köfer-Ablichtungen auf 24 Seiten macht alle 2,2 Seiten ein Foto.

Vinzenz Rauscher aus Hermagor und Helmut Manzenreiter aus Villach nutzen die gemeindeeigenen Blätter ebenfalls exzessiv. Rauscher schafft alle 2,6 Seiten ein Foto, Manzenreiter alle 2,76 Seiten. Zurückhaltender ist St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock. Nur etwa jede neunte Seite zeigt ein Mock-Foto – insgesamt drei Mal bei 28 Seiten.

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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