Song-Contest-Aus

Ungarischer Sender weist Homophobie-Vorwurf zurück

Adabei
29.11.2019 08:17

Ungarn hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest abgesagt. Die staatliche ungarische Medienholding MTVA begründete diesen Schritt am Donnerstag mit einer „fachlichen Entscheidung“: Man wolle stattdessen „die Talente der ungarischen leichten Musik und die von diesen hervorgebrachten wertschaffenden Produktionen“ fördern. Einen Homophobie-Vorwurf wies der Sender zurück.

Zuvor war berichtet worden, Ungarn meide den europäischen Wettbewerb, weil er bisweilen eine homosexuelle Ästhetik transportiere. MTVA, zu der auch das Staatsfernsehen gehört, wies entsprechende Berichte als Unterstellung zurück: „Diese auf sexuelle Orientierungen verweisenden Medienmeinungen verletzen die Menschenwürde, die presseethischen Normen und den Rechtsstaat“, schrieb MTVA nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur MTI. „Allerdings kommt die Frage auf, warum dies die darüber berichtenden Medien tun.“

Hintergrund der Homophobie-Vorwürfe war eine Aussage des regierungsnahen Journalisten Andras Bencsik über den ESC. Dieser sei eine „homosexuelle Flottendemonstration“, sagte er Ende Oktober in einer Talkshow des regierungsnahen Privatsenders HirTV.

Zitat Icon

„Wir wollen feststellen, dass wir im Zusammenhang mit keinerlei Produktion, Ereignis oder Veranstaltung auf irgendjemandes sexuelle Orientierung achten."

MTVA

Ungarn dürfe „aus mentalhygienischen Gründen“ daran nicht teilnehmen. „Kreischende Transvestiten und bärtige Frauen“ hätten beim ESC „den Geschmack des Publikums verwüstet“, sagte Bencsik weiter. „Vergessen wir doch dieses mit Conchita Wurst belastete, geschmacklose, forcierte, propagandistische Festival des Andersseins.“

Ungarn nahm seit 1994 am ESC teil. Größter ungarischer ESC-Erfolg der vergangenen zehn Jahre war 2014 Platz fünf mit dem Lied „Running“, das Andras Kallay-Saunders darbot.

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(Bild: kmm)



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