Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich im Fall des Stadion-Ufos von Klagenfurt in Wahrheit niemand mehr richtig oder zumindest umfassend auskennt - am allerwenigsten jene, die jetzt Entscheidungen treffen sollten, und deren Feigheit jeden Tag aufs Neue Unsummen kostet.
Es geht aber längst nicht "nur" um die Frage der zukünftigen Größe des Stadions, sondern auch um den Rattenschwanz an Folgewirkungen. Die Furcht davor dürfte einer der Gründe gewesen sein, warum man sich doch wieder entschlossen hat, den scheintoten Fußballklub SK Austria wiederzubeleben.
Hätte man ihn nämlich sterben lassen, gäbe es wohl keinen Verein mehr, der im Ufo spielen wollte. Und wo keiner spielt, zahlt niemand Miete. Und wenn für so eine Arena niemand Miete zahlt, dann wäre das Bauwerk steuertechnisch gesehen eine "Liebhaberei", was zur Folge hätte, dass die Umsatzsteuer fällig würde: läppische 17 Millionen Euro.
Von Sponsoren und deren Ausstieg...
Gäbe es keinen Fußballklub mehr, dann käme auch die Akademie gehörig ins Wanken. Wäre der SK Austria Vergangenheit, könnten schließlich auch die Sponsoren aussteigen. Die Kelag hat sich dies sogar für den Abstieg ausbedungen, die Hypo jedoch nicht. Sie ist zwar Namenssponsor für die Arena, hat den Vertrag aber mit dem Verein – für zehn Jahre! Und noch dazu vorausbezahlt!
Die nunmehrige Staatsbank würde also wohl oder übel Geld rückfordern müssen - 500.000 pro Jahr würden 3,5 Millionen ausmachen. Die wahre Krux am Ufo sind nicht fehlende Statik- und Umweltgutachten, unmögliche Konzerte und schlechte Fußballer, sondern die Verflechtungen. Erst durch sie wird das Stadion zur Falle ohne Ausgang; in jeder Variation ein Millionengrab. Ob groß, ob klein, ob voll, ob leer: das Ufo kostet Millionen!
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