Wegen Khashoggi-Mord?

Saudi-Arabien hackte Handy von Amazon-Boss Bezos

Ausland
31.03.2019 11:30

Nach der Veröffentlichung kompromittierender Handy-Nachrichten und intimer Fotos von Jeff Bezos durch eine Boulevardzeitschrift hat ein vom Amazon-Chef engagierter Privatermittler Saudi-Arabien beschuldigt, das Mobiltelefon des Unternehmers gehackt zu haben. Die Behörden sollen so an dessen persönliche Daten gelangt sein.

Die Ermittler seiner Kanzlei und mehrere Experten seien sich „sehr sicher“, dass die saudi-arabischen Behörden Zugriff auf Bezos Handy gehabt hätten und an private Informationen gelangt seien, schrieb der Privatdetektiv Gavin de Becker am Samstag auf der Website „The Daily Beast“.

Zwar sei es der Bruder von Bezos‘ Geliebter gewesen, der dem Skandalblatt „National Enquirer“ die kompromittierenden SMS verkauft habe - dieser streitet Vorwürfe in einem Interview vehement ab -, die wahren Verantwortlichen hätten damit aber vermutlich lediglich eine falsche Spur gelegt, ist sich Becker sicher.

Zusammenhang mit Mord an Khashoggi?
Der Ermittler sieht nach eigenen Angaben einen Zusammenhang mit der umfangreichen Berichterstattung der zu Bezos‘ Unternehmen gehörenden „Washington Post“ über den Mord an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul im Oktober des Vorjahres.

Es sei klar, dass der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman die „Washington Post“ als einen wichtigen Feind ansehe, schrieb der Ermittler. Der US-Senat hatte den Kronprinzen nach einer Anhörung von CIA-Ermittlern für den Mord an Khashoggi verantwortlich gemacht.

Pikante Details von Bezos-Affäre kamen ans Licht
Der „National Enquirer“ hatte im Jänner über eine außereheliche Affäre des reichsten Mannes der Welt mit der Nachrichtenmoderatorin Lauren Sanchez berichtet. Kurz zuvor hatten Bezos und seine Frau MacKenzie ihre Trennung nach 25 Jahren Ehe verkündet.

Bezos heuerte die Detektivkanzlei Gavin de Becker & Associates an, um herauszufinden, wie seine intimen Fotos und SMS in die Hände der Boulevardjournalisten gelangen konnten. Er warf dem „National Enquirer“-Herausgeber American Media Inc zudem einen Erpressungsversuch vor. Ihm sei die Veröffentlichung seiner Privatfotos angedroht worden, wenn die Ermittlungen nicht eingestellt würden. Bezos beugte sich dem Druck nicht und veröffentlichte stattdessen E-Mails von AMI an sich.

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