Brutal und gefühlskalt

Erschreckende Parallelen zwischen 2 Kindermördern

Österreich
16.05.2018 06:05

Ein Teenager tötet ein Kind aus der Nachbarschaft - so unfassbar diese Tat klingt, es handelt sich dabei um keinen Einzelfall. Der kaltblütige Mord an der kleinen Hadishat im Wiener Bezirk Döbling weckt traurige Erinnerungen an die grausame Bluttat im deutschen Herne. Der 19-jährige Marcel H. ermordete im März des Vorjahres den neunjährigen Nachbarsbuben Jaden - mit 52 Messerstichen.

Anfang März des letzten Jahres lockte der Deutsche Marcel H. seinen Nachbarn unter einem Vorwand in den Keller seines Elternhauses. Dort stach er wie von Sinnen auf den kleinen Körper ein. Danach verbreitete der damals 19-Jährige Bilder der grausamen Tat im sogenannten Darknet. Anschließend ergriff Marcel H. die Flucht, fand Unterschlupf bei einem Schulfreund (22) - und tötete auch diesen mit 68 Messerstichen. Wenig später stellte sich der 19-Jährige der Polizei.

Die Parallelen zwischen dem Fall in Herne zum aktuellen Mord in Wien sind erschreckend: Sowohl der neunjährige Jaden als auch die erst sieben Jahre alte Hadishat kannten ihre späteren Mörder gut. Beide gingen daher mit großem Vertrauen zu ihren Tätern nach Hause - und fanden dort den Tod.

Unfassbar brutale Vorgehensweise
Hadishats Mörder Robert K. (16) griff wie Marcel H. zu einem Messer, um sein Opfer zu töten. Beide jungen Männer gingen bei der Bluttat unfassbar brutal vor: Während der Deutsche sein kleines Opfer mit 52 Messerstichen am ganzen Körper malträtierte, schnitt Robert K. der Siebenjährigen so tief und heftig in den Hals, dass ihr Kopf fast vom Rumpf getrennt wurde.

Fadenscheinige Motive
Besonders erschreckend sind auch die Motive, die hinter den Wahnsinnstaten der beiden jungen Männer stecken. Marcel H. wollte eigentlich Selbstmord begehen. Als ihm dies nicht gelang, fasste er den Entschluss, etwas „Knastwürdiges“ zu tun - und beging zwei Morde. Robert K. berichtete den Ermittlern, „voller Wut“ gewesen zu sein. Beiden Tätern ist gemein, dass sie ihre Opfer vollkommen willkürlich aussuchten. „Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort“, erklärte der 16-Jährige in seinem Geständnis.

Gefühlskalte Geständnisse
Eine weitere Parallele der beiden Killer: Die jungen Männer stehen zu ihren Taten. In den Einvernahmen zeigten sie sich vollkommen gefühlskalt. Marcel H. veröffentlichte nach dem Mord am kleinen Jaden eine Audio-Nachricht im Internet: „Ich hab hier gerade den Nachbarn umgebracht. Fühlt sich ehrlich gesagt gar nicht so besonders an, um ehrlich zu sein. Meine Hand blutet jetzt - und das ist das Einzige, was mich daran stört.“ Und auch Robert K. ist das Gefühl von Reue offenbar fremd. Gegenüber der Polizei gab er zwar an, dass ihm die Mutter der Siebenjährigen leidtue, für sein Opfer selbst empfinde er aber keinerlei Mitleid.

Im Jänner dieses Jahres wurde Marcel H. am Bochumer Landesgericht zur Höchststrafe verurteilt - er muss lebenslang hinter Gitter. Der heute 20-Jährige war als vollkommen schuldfähig eingestuft worden, außerdem wurde er nach dem Erwachsenenrecht verurteilt.

Da Robert K. erst 16 Jahre alt ist, wird bei ihm das Jugendstrafrecht schlagend. Bisher galt er als vollkommen gesund. Gutachter werden sich nun wohl aber intensiv mit der Psyche des Kindermörders auseinandersetzen müssen …

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