Nach NÖ-Wahl

ÖVP-Siegeszug auch in Tirol, Kärnten und Salzburg?

Österreich
29.01.2018 13:37

Die niederösterreichische Landtagswahl war der mit Spannung erwartete erste Gradmesser für die wählenden Bundesländer Tirol, Kärnten und Salzburg. Dort rechnet man seit Sonntagabend neu: Die ÖVP sieht sich bestärkt, die FPÖ gerät trotz Zugewinn ins Grübeln, SPÖ, Grüne und NEOS schöpfen Hoffnung. Einig sind sich vor allem die türkis-schwarzen Strategen: Der Kurs von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der sich derzeit gerne in den Bundesländern blicken lässt, kommt offenbar gut an.

In Tirol kann sich der wieder erstarkte ÖVP-Landeschef Günther Platter nach einem Fall unter 40 Prozent bei der Wahl 2013 nicht nur deshalb aussuchen, mit wem er nach der Wahl am 25. Februar koaliert. Die Grünen als derzeitiger Juniorpartner müssen nach dem Bundesdebakel ernsthaft wie die ebenso schwache SPÖ um Mandate fürchten. Im Nacken sitzt die FPÖ, die derzeit bei 20 Prozent liegt.

In Kärnten liegt SPÖ-Chef Peter Kaiser in den Umfragen bei rund 38 Prozent weiter vorne. Doch auch ihm könnten die gestrauchelten Grünen abhandenkommen, dafür scharrt die massiv aufholende FPÖ (2013 stand sie bei 17 Prozent, jetzt in Umfragen bei 28 Prozent) fest in den Startlöchern.

"Kurz-Effekt" hält in den Bundesländern an
Die ÖVP hofft wiederum mit einem nicht besonders in Erscheinung getretenen Kandidaten nun noch mehr auf den "Kurz-Effekt" und kam in den letzten Umfragen auf 17 Prozent. Kein Wunder, dass die SPÖ nun vor einer blau-türkisen Übernahme warnt.

In Salzburg scheint der Weg für ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer schon geebnet. Auch er wird sich aussuchen können, ob er mit den Grünen weitermacht – oder sich auf die ebenso stark wachsende FPÖ einlässt. Eine Dreierkoalition mit dem zerbröselten Team Stronach ging in die Binsen, zuletzt trat noch der davon übrig gebliebene und danach parteifreie Landesrat Hans Mayr nach einer Parteispendenaffäre zurück.

Wähler reagieren scharf auf Nazi-Lied-Affäre
Doch nach der Niederösterreich-Wahl ist jetzt vieles anders: Die Nazi-Lied-Affäre rund um den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer und die holprigen Erklärungsversuche der blauen Bundespartei wurden von vielen Menschen ungemein scharf auch in den Bundesländern wahrgenommen und verurteilt.

Hoffnung keimt also bei der dahindümpelnden SPÖ, den Grünen und vor allem den NEOS auf, die schon in Niederösterreich ordentlich davon profitierten.

Die Wahlergebnisse seit 2013

Michael Pichler, Kronen Zeitung

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