Faymann warnt

“Krise ist noch nicht vorbei”

Österreich
08.09.2009 17:21
Für Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann hat in Zeiten wie diesen der Kampf gegen die steigende Arbeitslosigkeit absoluten Vorrang. Auf die Frage der "Krone", wie es jetzt weitergeht und ob die Krise 2010 vorbei sei, bleibt der Regierungschef aber sehr vorsichtig: "Die Wahrheit ist, dass das niemand weiß." Faymann führt als Beweis dafür an, dass ja "auch vor der Krise in Wirklichkeit niemand geahnt hat, was da alles dann auf uns zugekommen ist." Er sei jedenfalls dafür, den Menschen ungeschminkt die Wahrheit zu sagen, und die heiße eben, dass das Ganze noch nicht ausgestanden sei.

Was laut Faymann jetzt zu tun ist: Die innerhalb der EU vergleichsweise noch geringe Arbeitslosigkeit müsse man in den Griff bekommen, vor allem der Jugendarbeitslosigkeit werde heuer mit einer Ausbildungsgarantie und der Schaffung von Lehrstellen in Betrieben der Kampf angesagt. Darüber hinaus müssten natürlich international die Finanzmärkte wieder in Ordnung gebracht "und dafür gesorgt werden, dass sich Bonuszahlungen für Manager bei gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit aufhören."

Wovor der Kanzler ernsthaft warnt, ist, "zu glauben, dass mit einem Aufschwung auch die Arbeitslosigkeit wieder sehr schnell zurückgeht." Faymann zur "Krone": "Es sind ja zum Beispiel in der Industrie bei den Autozulieferern 80.000 Arbeitsplätze weg. Die wird es auch nicht mehr geben, und da wird man neue Arbeitsplätze etwa im Bereich Gesundheit und Pflege schaffen müssen. Das ist die Aufgabe der Zukunft."

Zuwanderung und Pensionen
Es gebe aber noch weitere wichtige Themen der politischen Herbstarbeit für die Koalition aus der Sicht des Kanzlers: In Zusammenarbeit mit Innenministerin Fekter werde es etwa genaue und strenge Regeln für die Zuwanderung geben. Die Österreicher "müssen sich verlassen können, dass es da klare Spielregeln gibt."

Bei den Pensionen tritt Faymann für eine volle Abgeltung der Teuerung ein, verweist aber zugleich auf das vorbildliche österreichische Pensionssystem. Faymann: "Wenn man bedenkt, dass 20 Millionen Frauen über 65 Jahren in anderen Ländern Europas an und unter der Armutsgrenze mit 80 bis 100 Euro im Monat leben müssen, dann ist unsere Altersversorgung vorbildlich, auch wenn ich weiß, dass unsere Pensionisten finanziell keine großen Sprünge machen können."

von Peter Gnam, Kronen Zeitung

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