Rot auf Platz eins

EU-Wahl: SPÖ siegt in Kärnten vor dem BZÖ

Kärnten
07.06.2009 21:51
Das vorläufige Endergebnis der EU-Wahl in Kärnten weicht stark vom Bundestrend ab: Die SPÖ gewinnt in Kärnten trotz eines Riesenverlustes noch mit 25,4 Prozent. Das bei der Landtagswahl siegreiche BZÖ wird Zweiter mit 21,5 Prozent, gefolgt von der ÖVP mit 20,3 Prozent. Die Liste Hans-Peter Martin erreicht sogar 18 Prozent (!), die Grünen nehmen Verluste hin, die FPÖ kommt auf 6,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung war historisch niedrig. Die Ergebnisse der EU-Wahl aus den einzelnen Kärntner Gemeinden findest du in der Infobox!

Das vorläufige Endergebnis in Kärnten - ohne Wahlkarten:
(in Klammer der Vergleich mit der EU-Wahl 2004)

1. SPÖ      25,4 % (-10,9) 
2. BZÖ      21,5 % (erster Antritt)    
2. ÖVP      20,3 % (-1,9)
4. HPM      18,0 % (+5,5)
5. GRÜNE      7,0 % (-2,0)
6. FPÖ           6,8 % (-12,5)
8. JULIS        0,5 % (erster Antritt) 
7. KPÖ         0,5 % (-0,1)

Sehr schwache Wahlbeteiligung: 33,1 Prozent
Exakt 450.336 Kärntner waren aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben - nur 33,1 Prozent taten dies. Bei der letzten EU-Wahl waren es 36 Prozent gewesen.

Zwei Kärntner EU-Parlamentarier
FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Mölzer bleibt Mandatar im EU-Parlament, auch Elisabeth Köstinger (ÖVP) wird Europaabgeordnete.

Keine Hoffnungen darf sich Jörg Freunschlag (BZÖ) machen - die Orangen haben den Einzug ins EU-Parlament - so gut wie sicher - verfehlt.

H.-P.Martin in Velden die Nummer eins
Hans Peter Martin überraschte in Kärnten mit einem Votum von 18 Prozent, in Velden ist er sogar zur stärksten Partei geworden. 514 Veldener Bürger stimmten für den Vorarlberger Kandidaten, das sind exakt 24,02 Prozent.

Reinhart Rohr: "Schwere Niederlage"

SPÖ-Landeschef Reinhart Rohr bezeichnete das Ergebnis als "schwere Niederlage" der SPÖ. Der Bundestrend (Verluste für die SPÖ, Anm.) schlage nach Kärnten durch. Zuden sei es nicht gelungen, die Wähler von der Wichtigkeit der EU und des Europäischen Parlaments zu überzeugen.

Die niedrige Wahlbeteiligung sieht Rohr als Protest, das Ergebnis habe auch gezeigt, dass die Populisten und Rechtstendenzen im Vormarsch seien.

Scheuch: "Bin für Kärntner Ergebnis verantwortlich"
Uwe Scheuch sprach von einer "erfolgreichen Wahl", er verglich das Kärntner BZÖ-Ergebnis mit dem FPÖ-Resultat von 2004, demgegenüber man deutlich zugelegt habe.

Dass das BZÖ voraussichtlich nicht ins EU-Parlament einzieht, sieht er nicht so tragisch, und grenzt sich dabei - merklich - von den Kollegen aus Wien ab: "Es ist eine Bundeswahl, das muss man zur Kenntnis nehmen. Ich bin für das Kärntner Ergebnis verantwortlich."

Für Kärnten sei das Ergebnis positiv, "da mehr Wählerinnen und Wähler angesprochen werden konnten. Nach der Landtags- und Gemeinderatswahl, AK-Wahl und ÖH-Wahlen konnten wir auch hier zulegen."

"Jene Parteien, die dieses Europa gebaut haben", seien die großen Verlierer. Europa werde von den Wählern abgelehnt.

Josef Martinz: "Erfreuliches Ergebnis"
ÖVP-Chef Josef Martinz bezeichnete das Resultat als "erfreuliches Ergebnis", die ÖVP sei im Lande weiter im Aufwind. Der Partei sei es, wie Platz Eins in Österreich zeige, gelungen, sich als positive Europapartei zu positionieren. Zwar habe man leicht verloren, doch im Vergleich zum Absturz der SPÖ habe man sich doch sehr gut gehalten.

Besonders freute sich Martinz über das EU-Mandat für die Kärntner ÖVP-Kandidatin Elisatbeth Köstinger.

Holub hätte lieber das beste Team gehabt
Holub (Grüne) zeigte sich realistisch: "Ich habe in Kärnten mit sieben Prozent gerechnet."

Die Diskussion um Johannes Voggenhuber sei "sicher verzichtbar" gewesen, er hätte lieber das beste Team gehabt. "Aber wenn Eitelkeiten Vorrang haben, kann man nichts machen."

Bundesweit ein zu verlieren, sei eine klare Niederlage, sollte das zweite Mandat über die Wahlkarten doch noch erreicht werden, sei man wieder "mit einem blauen Auge davongekommen".

FPÖ sieht ein "starkes Hoffnungszeichen"
FPÖ-Parteichef Harald Jannach zeigte sich mit dem Resultat (6,8 Prozent, Anm.) in Kärnten hochzufrieden: "Ein starkes Hoffnungszeichen. Wir haben ja eine Ausnahmesituation in Kärnten." Das Resultat auf Bundesebene sei "ausgesprochen erfreulich".

Die Ergebnisse der EU-Wahl aus den einzelnen Kärntner Gemeinden findest du in der Infobox!

(HINWEIS: Falls die Ergebnisse nicht gleich erscheinen, klick im neu geöffneten Fenster oben auf "Ansicht" und dann "Aktualisieren")

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