Gesund fernreisen

Schon vor dem Abflug an Impfungen denken

Gesund
08.05.2009 12:24
In dem Film „Slumdog Millionär“ gibt es eine Szene, in der im Hinterzimmer eines Ladens leere Mineralwasserflaschen mit Leitungswasser befüllt und die Flaschen danach wieder versiegelt werden. Die Geschichte soll vollkommen der Wahrheit entsprechen. Nicht nur, weil man den hygienischen Bedingungen an manchen Urlaubsorten oft nicht trauen kann, sollte man sich rechtzeitig vor Reisebeginn über Gesundheitsrisiken und vorgeschriebene Impfungen im jeweiligen Reiseland informieren.

Hepatitis A und B, Cholera, Typhus, Pertussis, Diphterie, Malaria, Tetanus, Gelbfieber, die Liste der Krankheiten, die man sich bei einer Reise in ferne Länder holen kann, ist lang. Wer beruflich oder privat reisen muss, sollte sich deshalb drei Monate, aber spätestens acht Wochen vor Reisebeginn bei seinem Hausarzt über die nötigen Impfungen informieren. 

Grund dafür ist, dass die meisten Impfungen einige Tage benötigen, damit sie ihre Schutzwirkung voll entfalten können. Bei einigen Impfungen wie Tollwut ist es sogar nötig, dass mehrere Impfungen verabreicht werden.

Viele Länder schreiben bestimmte Impfungen sogar vor. Welche das für die einzelnen Länder sind, kann im Internet zum Beispiel auf der Seite des Tropeninstitutes in Wien (siehe Infobox) nachgelesen werden. Als Grundausstattung empfiehlt das Tropeninstitut jedenfalls: Typhus, Hepatitis A und B, Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung.

Impfungen in letzter Minute?
Viele Ärzte raten vor Last-Minute-Impfungen eher ab. Die volle Schutzwirkung könnte nicht da sein, Nebenwirkungen könnten im Ausland auftreten und den Geimpften unter Umständen richtig krank machen. Die Impfungen in letzter Minute machen aber Sinn, wenn sonst keine Impfungen vorhanden sind.

Impfen gegen die Neue Grippe?
Wer sich gegen die Neue Grippe impfen lassen möchte, muss noch ein wenig Geduld haben. Laut der Pharmafirma Baxter könnte ein Impfstoff gegen das neue Influenza A (H1N1) Virus sobald ein „Saatvirus“ (für die Zellkulturen in der Produktion, Anm.) vorhanden ist, in acht bis zwölf Wochen fertig sein. Aber auch ein Impfstoff ist kein hundertprozentiger Schutz.

Wer sich vor einer Ansteckung mit Grippe schützen will, sollte sich so oft wie möglich die Hände waschen, nicht in die Nähe von erkrankten Personen gehen, große Menschenansammlungen im Fall eines Ausbruchs meiden. Gesichtsmasken als Schutz sind umstritten, sie können aber beruhigen und davor bewahren, sich mit den Fingern an den Mund und an die Nase zu fassen.

Weitere Maßnahmen
Impfschutz alleine genügt oft nicht, um in einem Reiseland gesund zu bleiben. Das Tropeninstitut empfiehlt auf seiner Website, in Ländern, in denen die Lebensmittelhygiene unklar ist, auf jeden Fall folgende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen:

  • Kein Leitungswasser zu trinken,
  • auf Eiswürfel und Eiscreme zu verzichten,
  • und keine Salate, rohen Gemüseprodukte, ungeschälten Früchte oder rohe Fisch- und Fleischspeisen zu essen.

Tipp: Wasser, auch wenn es aus Flaschen kommt, 10 Minuten lang abkochen, damit es frei von Krankheitserregern wird.

Insektenschutz
Wer in tropische Länder reist, sollte sich vor Insekten schützen. Das heißt: Während der Dämmerung langärmelige Blusen oder Hemden und lange Hosen tragen. Auf die Haut können sogenannte Repellentien (mückenabwehrende Lotionen) aufgetragen werden. Das Tropeninstitut empfiehlt NOBITE-Präparate, die auch als Imprägnierungsspray für Kleidung erhältlich sind. Eine Übernachtung im Freien sollte nie ohne Mosquitonetz sein.

Die wichtigsten Links, unter denen du dich über Impfungen und Gesundheitsrisiken in verschiedenen Ländern informieren kannst, findest du in der Infobox.

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