Afghanisches Chaos

Luftangriffe auf Zivilisten gezielt provoziert

Ausland
12.09.2008 20:40
Die afghanische Polizei hat drei Männer festgenommen, die die internationalen Truppen mit Fehlinformationen irregeleitet haben sollen. Auf die falschen Hinweise gehe der Luftangriff der US-geführten Truppen im August zurück, bei dem rund 90 Zivilisten getötet wurden, sagte der Chef des Polizeigeheimdienstes in der Provinz Herat, Mohammed Musa Rassuli, am Freitag.

Die drei Männer standen demnach auf einer Liste, die Präsident Hamid Karzai von örtlichen Vertretern zugespielt wurde. Die Verdächtigen sollen die ausländischen Streitkräfte absichtlich falsch informiert und damit den Angriff vom 22. August mitverschuldet haben.

Nach Angaben des Polizeigeheimdienstes sollten noch weitere Verdächtige von der Liste festgenommen werden. Karsai hatte das westafghanische Dorf Azizabad in der vergangenen Woche besucht, in dem bei einem US-Luftangriff auf vermeintliche Taliban-Stellungen zahlreiche Zivilisten getötet worden waren. Dabei erhielt er auch Hinweise auf die Männer, die die Streitkräfte bewusst mit falschen Informationen versorgt haben sollen.

Nach Angaben der Regierung in Kabul und der Vereinten Nationen starben rund 90 Zivilisten, vorwiegend Frauen und Kinder, bei dem Angriff auf Azizabad. Die US-geführten multinationalen Truppen sprechen hingegen von bis zu 35 getöteten Taliban und "fünf bis sieben" zivilen Opfern.

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