30-Jähriger als Kind

Babyface-Sextäter ging ganz normal zur Schule

Ausland
12.09.2008 12:54
In den USA hat ein 30-jähriger Mann gestanden, mehr als zwei Jahre lang als zwölfjähriges Kind verschiedene Grundschulen im Bundesstaat Arizona besucht zu haben. Außerdem bekannte sich Neil Havens Rodreick in vier Fällen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen sowie des Besitzes und der Herstellung von Kinderpornos schuldig. Der nicht sehr groß gewachsene Mann mit "Babyface" war vor eineinhalb Jahren verhaftet worden, als ihn sein "Großvater" - in Wahrheit war es sein Kinderporno-Komplize - an einer Grundschule in Arizona anmelden wollte. Um der Todesstrafe zu entgehen, hat Rodreick einen Deal mit dem Staatsanwalt gemacht. Ihn erwarten jetzt über 70 Jahre Gefängnis.

Rodreick war damals - wir berichteten - einem aufmerksamen Schuldirektor aufgefallen, als ihn der als Großvater posierende 61-jährige Lonnie Stiffler anmelden wollte. Rodreick hatte sich bei seinen Schulbesuchen stets geschminkt, um den Bartwuchs zu übertünchen. Im Jänner 2007 dürfte er es mit dem Make-Up jedoch übertrieben haben. Nachdem der vorbestrafte Sextäter auch noch den Einstufungstest mit voller Punktezahl absolvierte, alarmierte der Schuldirektor die Polizei.

30-Jähriger filmte sich beim Verkehr mit Kindern
Mit Rodreick wurden der 61-jährige Stiffler und der 43-jährige Brian Nellis verhaftet. Die beiden Männer betrieben zusammen mit dem 30-Jährigen einen Kinderpornoring, vor den Schulleitungen posierten sie als Rodreicks Großvater und Vater. Das war zwei Jahre lang "gut" gegangen. Bei den Ermittlungen konnte die Polizei Rodreick an den Grundschulen aber keinen Missbrauch nachweisen. Nur ein Fall, bei dem er einem Mädchen an den Po gefasst hat, wurde bekannt. Die Schülerin hatte aber nichts gemeldet, weil sie dachte, mit ihrem gleichaltrigen Mitschüler gingen derzeit die Hormone durch. Man konnte ihn hier deswegen nur als Dokumentenfälscher und Hochstapler "festnageln".

Bei mehreren Hausdurchsuchungen trugen die Ermittler in den letzten anderthalb Jahren jedoch Hunderte einschlägige Fotografien und etliche Videotapes zusammen, auf denen Rodreick beim Geschlechtsverkehr mit 10 bis 13 Jahre alten Kindern zu sehen ist. Im Zuge der Ermittlungen wurde auch bekannt, dass Rodreick schon sechs Jahre im Bundesstaat Oklahoma abgesessen hatte. Damals verging er sich an einem kleinen Buben. In Arizona hätte er sich aufgrund dieser Vorstrafe als Sextäter registrieren lassen müssen.

Geständnis, um der Todesstrafe zu entgehen
In vier Missbrauchs-Fällen bekannte sich der 30-Jährige jetzt schuldig, um der Todesstrafe zu entgehen. Ein Verfahren wird es daher nicht geben, lediglich das Strafmaß - man rechnet mit mindestens 70 Jahren - muss noch von einem Richter festgelegt werden. Seinen beiden Komplizen, die wegen Kinderpornografie und Betruges angeklagt sind, wird ab November der Prozess gemacht.

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