Gefahr aus dem All

Europa und die USA basteln an Abwehr für Killer-Asteroiden

Wissenschaft
28.01.2013 09:57
Europa und die USA wollen potentielle Killer-Asteroiden, die auf die Erde zurasen, mit Satelliten abschießen und haben dafür die Kooperation zwischen den Raumfahrtbehörden ESA und NASA verstärkt. "Wir wollen vorbereitet sein und wissen, was wir tun müssen", sagte der ESA-Experte Detlef Koschny der deutschen Nachrichtenagentur dpa.

"Einen schweren Satelliten mit hoher Geschwindigkeit auf einen Asteroiden draufzuschießen, ist die technisch einfachste Art, ihn so aus der Bahn zu schubsen, dass er der Erde nicht mehr zu nahe kommen kann", meinte Koschny - "ohne Sprengkörper". Das sei von der Erde aus auch sicherer als eine Art Task-Force-Einsatz mit Astronauten im Weltall. "Es ist gut, wenn bei einem Treffer keine Menschen in der Nähe sind" - anders als beim Katastrophenfilm "Armageddon", wo Retter schnell eingreifen müssen, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Nächster Killer-Asteroid für 2048 errechnet
Der nächste gefährliche Asteroid sei für das Jahr 2048 errechnet - mit einer Einschlags-Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1.800. "Die Bedrohung hat nicht zugenommen. Zugenommen hat, was wir darüber wissen. Vor 20 Jahren hat fast niemand gewusst, wie viel Objekte da wirklich im Weltraum herumfliegen", so der ESA-Experte.

Rund 350 Asteroiden werden laut Koschny als gefährlich eingeschätzt. Beim Einschlag eines riesigen Geschosses auf der Erde kann die zerstörerische Kraft um ein Vielfaches größer sein als die der Hiroshima-Bombe. Ein Asteroiden-Einschlag soll vor Millionen Jahren die Dinosaurier ausgelöscht haben, und er könnte auch eine ganze Zivilisation auslöschen.

Wahrscheinlichkeit eines Einschlags relativ gering
Die Wahrscheinlichkeit eines Asteroiden-Einschlags auf die Erde sei zwar vergleichsweise gering, aber nicht zu unterschätzen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einen Asteroiden erschlagen wird, liegt zwischen einem Flugzeugabsturz und einem Hai-Biss", sagte Koschny. Vorsicht sei aber trotzdem geboten. "Bei Haien im Wasser steht auf Schildern am Strand: 'Hier bitte nicht baden'."

Das sei jedoch eine recht theoretische Berechnung. "Wir müssen uns viel eher um die kleineren Objekte Sorgen machen - so was wie das Tunguska-Ereignis in 1908", erläuterte Koschny. Da habe ein 40 Meter großer Brocken 2.000 Quadratkilometer Wald flachgelegt. "Das passiert alle 300 bis 500 Jahre, das heißt, es kann morgen schon wieder passieren", warnt der Experte und verweist darauf, dass so ein Ereignis auch Städte verwüsten könne. "Man sollte unser Projekt wie eine Versicherung sehen - für mein Haus habe ich auch eine Brandversicherung, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür recht klein ist."

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