Yellowstone Park

Bringt Supervulkan Katastrophe über die Welt?

Wissenschaft
26.01.2011 16:49
Alarmstimmung in den USA: Der "Supervulkan" im Yellowstone Park ist erwacht. Das berichtet das renommierte Magazin "National Geographic". Bei einem Ausbruch könnten die enorme Aschewolke sowie die giftigen Gase zwei Drittel der USA unbewohnbar machen und die ganze Welt in einen jahrelangen künstlichen Winter stürzen.

Der Yellowstone Park im US-Bundesstaat Wyoming liegt auf einem riesigen Vulkanareal. Der Vulkankessel, genannt Caldera, erstreckt sich fast über die gesamte Größe des Parks. Der "Supervulkan" ist seit 17 Millionen Jahren aktiv, in dieser Zeit brach er mehrmals aus, wie Geologen feststellten. Eine der schwersten Eruptionen fand im "Yellowstone" vor 2,1 Millionen Jahren statt. Damals verdunkelte die in die Luft geschleuderte Asche den Himmel dermaßen, dass sogar auf dem europäischen Kontinent die Temperatur aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung deutlich sank. Drei Jahre lang herrschte daraufhin weltweit Dunkelheit.

Die letzten beiden Ausbrüche verliefen zwar weniger heftig, verwüsteten aber dennoch große Landstriche. Sie gaben dem Yellowstone Park seine heutige Landschaftsform. Die Eruptionen waren etwa tausendmal stärker als der Ausbruch des Vulkans Mount St. Helens im Jahr 1980. Bei der Eruption waren 57 Menschen ums Leben gekommen.

Experten glauben an Ausbruch
Das "Pulverfass der USA" verfügt über gigantische Magma-Schichten. Seit 1995 beobachten die Forscher die seismischen Aktivitäten - seit 2007 hebt sich der Boden des Kraters immer mehr an, wie Bob Smith, Vulkanexperte von der University of Utah, im Magazin "National Geographic" berichtet: "Das ist ein außergewöhnlicher Anstieg, da er ein so großes Gebiet betrifft." Zu Beginn habe man eine Eruption befürchtet. "Aber als wir sahen, dass sich das Magma in zehn Kilometern Tiefe befand, waren wir nicht mehr so besorgt." Bei einem Anstieg auf zwei bis drei Kilometer Tiefe wäre das allerdings ein Grund zur Beunruhigung. Sein Kollege Robert B. Smith, Professor für Geophysik, sieht die Entwicklung nicht so entspannt: "Der beste Beweis, dass der Vulkan in näherer Zukunft ausbrechen könnte, ist, dass immer mehr flüssiges Gestein in die Magma-Schichten strömt."

Auch Dan Dzurisin, ein Experte für den Yellowstone-Vulkan vom Institut für Vulkan-Beobachtung in Washington, ist davon überzeugt, dass es Hinweise auf einen Ausbruch gibt. "Wir wissen, dass es auch in weniger tief gelegenen Schichten Magma gibt und dass diese Schichten weiter ansteigen", so Dzurisin in der britischen Zeitung "Daily Mail". Wann der Vulkan ausbrechen könnte, kann allerdings derzeit nicht gesagt werden, da den Wissenschaftlern noch aussagekräftige Daten fehlen. Weitere Messungen sollen Klarheit bringen, diese könnten allerdings weitere Jahre in Anspruch nehmen.

Naturkatastrophe enormen Ausmaßes
Sollte der "Supervulkan" tatsächlich ausbrechen, könnte das für die USA und auch die restliche Welt fatale Folgen haben. Nicht nur, dass die Asche in der Atmosphäre das Klima auf Jahre verändern würde, auch die Landschaft rund um den Megavulkan würde sich komplett verändern. Giftige Dämpfe könnten zwei Drittel der USA unbewohnbar machen. Der Großteil der Vereinigten Staaten wurde unter einer meterdicken Aschedecke verschwinden. Die Menschheit müsste sich auf einen viele Jahre andauernden Winter einstellen. Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island, der 2010 den Flugverkehr über Europa lahmlegte, würde dagegen geradezu harmlos wirken.

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