Dumm gelaufen

Die spektakulärsten Datenrettungsfälle

Elektronik
12.01.2007 11:02
Einmal jährlich ermittelt Kroll Ontrack, Spezialist in den Bereichen Datenrettung und Computer-Forensik, die zehn außergewöhnlichsten IT-Katastrophen, bei denen Unternehmen und Privatpersonen den Verlust wichtiger Daten zu beklagen hatten. Die aktuelle Liste fördert erneut eine Reihe von Pannen und Unglücksfällen zu Tage, die schlichtweg unglaublich klingen. Zur Freude aller Daten-Verlierer konnten die Experten aber in jedem der Fälle die wichtigen Daten noch retten...

Ob simpler Unfall oder extremes Fehlverhalten: Die Datenretter von Kroll Ontrack bekommen viel zu Gesicht. Die spektakulärsten IT-Katastrophen fasst das Unternehmen daher alljährlich in den Top-10 der "Data Loss Disasters" zusammen. So schlimm eine Festplatte oder sonstige Speichergeräte jedoch auch zugerichtet sein mögen: In den meisten Fällen können Experten die verloren geglaubten Daten wieder herstellen. 

Privatpersonen und Unternehmen seien dennoch gut beraten, "regelmäßig ein Backup ihrer Daten zu machen und frühzeitig Kontakt zu einem Spezialisten aufzunehmen, bevor die Katastrophe eintrifft. Das dürfte sie vor erheblichem Ärger und Stress bewahren", so Peter Böhret, Managing Director von Kroll Ontrack. 

Die Top-10 der spektakulärsten Datenrettungsfälle im Überblick: 

10.  Alles Gute kommt von oben
Während eines Hubschrauber-Flugs über Monaco ließen Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens einen Laptop aus luftiger Höhe auf den Boden knallen. Die Experten konnten alles zusammenflicken und die wichtigen Daten über einen FTP-Server nach Hongkong schicken, wo sie schon am nächsten Tag bei einem Meeting benötigt wurden.

9.  Flutsch und (fast) weg
Dass Shampoo und Laptops sich nicht vertragen, musste auch ein Passagier auf einem Flug von London nach Warschau schmerzvoll erfahren. Er hatte Hygieneartikel und seinen Laptop in ein und dieselbe Tasche gesteckt. Das Haarwaschmittel floss auch in den Computer und verursachte eine schwerwiegende Festplattenstörung. Um alle Daten retten zu können, mussten Techniker also selbst zum Waschdienst antreten: Eine ganze Reihe von Komponenten das Laptops waren zu säubern, damit das Laufwerk wieder funktionierte.

8. Schluss mit lustig
Auch dem britischen Komiker Dom Joly, Moderator und Miterfinder von "Trigger Happy TV", passierte 2006 das Missgeschick, dass er sein Notebook fallen ließ. Eine Festplatte mit fünftausend Fotos, sechstausend Liedern, einem halbfertigen Buchmanuskript und all seinen Artikeln für die Presse war daraufhin beschädigt. Durch Jolys Zeitungskolumne auf das Unglück aufmerksam geworden, nahmen die Datenretter Kontakt zu dem Komiker auf und konnte alle Daten wiederherstellen.

7.  Im Dienste der Forschung
Not am Mann war auch, als in der Informatikfakultät einer führenden britischen Forschungsuniversität ausgerechnet an einem Wochenende in den Morgenstunden ein Feuer ausbrach. Qualm und Löschwasser setzten dreißig Rechnern gehörig zu. Der katastrophale Datenverlust konnte auch hier weitestgehend behoben werden: Daten mit einem Volumen von mehr als einem Terabyte konnten rekonstruiert werden.

6.  Hier ist irgendwas faul
Wer sein Frühstück über der Tastatur zu sich nimmt, der weiß, dass Computer und die Aufnahme von Nahrung sich nicht vertragen. In einem besonders schlimmen Fall von Datenverlust ließ ein Kunde auf seiner externen Festplatte eine alte Banane liegen, deren Inneres allmählich in das Laufwerk sickerte. Das roch bestimmt nicht nur merkwürdig, es ruinierte auch den Schaltkreislauf der Harddisc. Auch wenn das Gerät nicht mehr lief, konnten Techniker es säubern und die Platine reparieren. Dank dieses Einsatzes drehte sich das Laufwerk lang genug, um die Daten zu retten. Die Banane hingegen ließ sich nicht mehr retten.

5.  Festplatten als Bremsschwellen
Diese Missgeschicke passieren laut Kroll Ontrack in jedem Jahr, und doch lernen die Menschen scheinbar nicht dazu. Sie lassen weiterhin Festplatten dort liegen, wo Fahrzeuge entlangrollen. 2006 stellten die Techniker unter anderem die Daten von einem Laptop wieder her, der von einem Flughafen-Shuttlebus überfahren wurde. Eine weitere erfolgreiche Rettungsaktion galt mehreren externen Festplatten, die in einem Rucksack steckten, der seinerseits Opfer eines Lastwagens wurde.

4.  Zehnfach hält besser
Nicht ein Mal, nicht zwei Mal, sondern gleich zehn Mal formatierte ein Mann seine Festplatte neu. Erst dann bemerkte er, dass auf dem Gerät einige wichtige Daten lagen, die unter allen Umständen wiederherzustellen waren. Mit nur einem Versuch konnten die Spezialisten jedoch alles wieder rekonstruieren.

3. Abgetaucht
Als ein Kunde von seinem Traumurlaub auf Barbados zurückkehrte, musste er feststellen, dass auf Werbung leider nicht immer Verlass ist. Denn er konnte auf kein einziges seiner Bilder zugreifen, die er unter Wasser mit einem angeblich für solche Zwecke tauglichen Fotoapparat gemacht hatte. Also mussten Techniker her, um all die Aufnahmen von tropischen Fischen zu retten, die für den Hobbyfotografen von so unschätzbarem Wert waren.

2.Alles wie geschmiert
Weil das Laufwerk seines neuen Desktop-PC einfach nicht aufhören wollte zu quietschen, griff ein Universitätsprofessor zu einem Allzweck-Kriechöl und besprühte das Innenleben seines Rechners damit. Zwar war anschließend tatsächlich kein Quietschen mehr zu hören, aber die Festplatte wollte auch nicht mehr booten. Die zur Hilfe gerufenen Experten brachten sie jedoch wieder in Gang und retteten die Daten des gelehrten Mannes. Und schließlich, die Nummer eins unter den spektakulärsten Datenkatastrophen des Jahres 2006...

1. Eine Festplatte macht sich auf die Socken
Anstatt seine eher unspektakulär beschädigte Festplatte in Luftpolsterfolie zu hüllen, schickte ein Kunde das betroffene Laufwerk in einem Paar getragener Socken ein. Die Verpackung bot während des Transports leider nicht den notwendigen Schutz, die Festplatte nahm zusätzlichen Schaden. Die Wiederherstellung erwies sich daraufhin als deutlich schwieriger als normal. Auch die Nasen der Mitarbeiter dürften bei diesem Rettungsversuch in Mitleidenschaft gezogen worden sein...

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