Tod auf Knopfdruck
Tötungsautomat für Sterbehilfe eingesetzt
Details zu dem Fall will Kusch aber nicht verraten. Über den Sterbehilfe-Verein bestätigte er bisher nur, dass er am Samstag dabei gewesen sei, als sich die schwer kranke Frau, deren Identität geheim gehalten wird, zunächst mit der Todesmaschine ein Betäubungsmittel und danach eine tödliche Kaliumchlorid-Dosis injizierte. Kusch will am Montag eine Pressekonferenz geben.
Kusch, der die Meinung vertritt, dass jeder Mensch das Recht habe, über seinen Todeszeitpunkt selbst zu bestimmen, hatte Ende März einen selbst entwickelten Selbsttötungsautomaten für Sterbehilfe vorgestellt und angekündigt, das Gerät bei den Patienten aufbauen und diese beim Sterben begleiten zu wollen. Er wolle kranken Menschen eine Alternative zum Weg in die Schweiz – dorthin gibt es von Deutschland aus eine Art „Sterbetourismus“ – aufzuzeigen und ihnen „ermöglichen, im eigenen Bett zu sterben“. Bei Ärzten, Politikern und der Hospizbewegung stieß seine Erfindung auf Empörung und entschiedene Ablehnung.
Automat nützt Rechtslage in Deutschland aus
Das Kernstück des Automaten ist ein handelsübliches Infusionsgerät, in das zwei Spritzen eingesetzt werden. Über ein Kabel ist das Gerät mit einem Knopf verbunden, den der Sterbewillige in die Hand bekommt und selbst drücken muss. Dann fließt zunächst ein Narkosemittel und kurz darauf tödlich wirkendes Kaliumchlorid in seine Venen. Kusch behauptet, mit dieser Vorgehensweise lediglich Beihilfe zum Suizid zu leisten, was in Deutschland straflos ist.
Mit Sterbehilfe-Thema im Wahlkampf gescheitert
Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2008 war Kusch mit der von ihm gegründeten Partei „Rechte Mitte Heimat Hamburg“ angetreten, dabei war die Sterbehilfe Wahlkampf-Thema. Er erreichte aber nur 0,5 Prozent und zog sich aus der Politik zurück. Seinen Job als Justizsenator übte er sechs Jahre von 2000 bis 2006 aus.
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