Erdbeben in Chile
Erdbebenregion zu Katastrophengebiet erklärt
Nach offiziellen Angaben vom Donnerstag sind die Häuser von mindestens 15.000 Menschen beschädigt worden. Am schwersten betroffen waren die Küstenstadt Tocopilla mit 24.000 Einwohnern und der Ort Maria Elena mit 7.000 Einwohnern in der Nähe des Epizentrums des Bebens vom Mittwoch.
Zentrum des Bebens in 60 km Tiefe
In Tocopilla nördlich von Antofagasta waren zwei Frauen durch herabstürzende Trümmer ums Leben gekommen. Aus dieser Stadt wurden auch die meisten Verletzten gemeldet. Bürgermeister Luis Moyano sagte im Radio Cooperativo, 1.200 Häuser seien zerstört und Hunderte weitere schwer beschädigt worden. Nun würden vor allem Wasser und Notunterkünfte benötigt. Das Zentrum des Bebens lag in der Nähe des Ortes Quillagua etwa 170 Kilometer nordöstlich von Antofagasta in einer Tiefe von 60 Kilometern.
Präsidentin Bachelet versprach bei einem Besuch in Tocopilla umfassende Hilfe. "Es ist schon ein Flugzeug mit Hilfslieferungen eingetroffen, und wir werden auch weiter alles Notwendige liefern", sagte die ganz in Schwarz gekleidete Staatschefin. Bachelet war in Begleitung von vier Ministern in das Katastrophengebiet geflogen, um 14 Tonnen Hilfsgüter zu übergeben, darunter Zelte, Decken und Medikamente. Auch ein Feldlazarett der Streitkräfte sollte im Laufe des Tages in der Region etwa 1.600 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Santiago aufgebaut werden.
Stromausfälle im Norden des Landes
Die Schäden durch das 40 Sekunden dauernde Beben waren auch deshalb relativ gering, weil die Bauvorschriften in Chile erdbebenfeste Gebäude vorschreiben. Zudem seien die Menschen in der von Wüsten geprägten Region im Norden Chiles wegen sehr häufiger Beben erfahren im Umgang mit Erdstößen, sagte die Direktorin der Zivilschutzbehörde Onemi, Carmen Fernandez. Wegen des Erdbebens waren zeitweise in größeren Städten die Stromversorgung und das Telefonnetz beeinträchtigt. Auch einige Straßen waren nach Erdrutschen zeitweise unpassierbar.
In der Erdbebenregion befinden sich die größten Kupferminen Chiles. Wegen der Unterbrechung der Stromversorgung wurde die Kupferförderung zeitweise eingestellt. Chile ist der größte Kupferproduzent der Welt.
Das Beben ereignete sich in einer geologisch besonders aktiven Region, wo die tektonische Platte von Nazca und die südamerikanische Platte aneinanderstoßen. Beim zuvor letzten großen Erdbeben in Chile kamen am 13. Juni 2005 elf Menschen in der Umgebung von Tarapaca ums Leben. In Chile fand 1960 auch das schwerste Erdbeben des 20. Jahrhunderts statt, bei dem ein Wert von 9,5 gemessen wurde. Damals starben etwa 5.700 Menschen.
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