Zu aufregend

Das Internet ist schlecht für den Schlaf

Wissenschaft
28.08.2007 12:54
Menschen, die vor dem Schlafengehen fernsehen oder im Internet surfen, haben einer Studie der Universität Osaka (Japan) zufolge eher das Gefühl, zu wenig Schlaf zu bekommen. Obwohl die Nutzer von elektronischen Medien nicht deutlich kürzer schlafen, berichteten sie häufiger von Problemen und Müdigkeit. "Es geht hier nicht um die Dauer, sondern um die Qualität", so Schlafmediziner Manfred Walzl.

"Wir beobachten das Phänomen auch bei Kindern, die viel Zeit mit Videospielen verbringen. Die Schlafqualität leidet und die Kinder sind nicht ausgeruht, was zu Konzentrationsproblemen führt. Bei Erwachsenen dürfte die Situation ähnlich sein", vermutet Walzl. Menschen, die elektronische Medien wie das Internet in hohem Ausmaß nutzen, müssten sich dessen bewusst sein, dass eine längere Nutzung vor dem Schlaf zu Schlafmangel führen könne, so Nakamori Suganuma, Leiter der Untersuchung.

Insgesamt führen 29 Prozent der 5.875 Testpersonen, die weniger als eineinhalb Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbringen, ihre Schlafprobleme selbst auf ihre Mediennutzung zurück, während der Anteil bei Intensivnutzern (über drei Stunden pro Tag) bei 54 Prozent liegt. Entsprechend der längeren Nutzungsdauer steigt auch die Zahl der Berichte über unzureichenden Schlaf. Die Schlafdauer der unterschiedlichen Gruppen unterscheidet sich hingegen kaum. Intensivnutzer schlafen im Schnitt nur zwölf Minuten kürzer als andere Menschen.

"Die Schlafdauer ist individuell unterschiedlich, aber neben berühmten Extrembeispielen wie Napoleon, der angeblich mit vier Stunden Schlaf auskam, oder Albert Einstein, der elf Stunden brauchte, sind wir alle auf eine Dauer von etwa sieben bis acht Stunden programmiert", so Walzl. Bei ausreichender Dauer entscheide die Qualität darüber, ob der Schlaf als erholsam empfunden wird.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Internetnutzung die Schlafqualität noch stärker einschränkt als das Fernsehen. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Aufregung durch Inhalte im Internet zu Problemen führt", vermutet Palzl abschließend. (pte)

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