Das Dorf könne unter anderem als Kultort gedient haben, sagte der Archäologe Mike Parker Pearson von der Universität Sheffield dem Sender BBC. Zu vermuten sei auch, dass dort ein Zwischenlager für Tote existierte, die für den Transport in ein jenseitiges Leben über den Fluss Avon vorbereitet wurden. Das Alter des Dorfes in einem Seitental des Flusses etwa 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Salisbury werde auf 2.600 bis 2.500 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung geschätzt.
"Wir haben auf den Fundamenten der einstigen Hütten die Umrisse von Bettgestellen, Schränken und Kommoden freigelegt", berichtete Pearson weiter. Die Forscher gehen davon aus, dass das Dorf nicht ganzjährig, sondern nur zeitweilig genutzt wurde. "Die Menschen haben hier saisonbedingte Feste gefeiert und auch Beerdigungszeremonien abgehalten", sagte Pearson. "In gewisser Weise war es wohl auch der erste Ort für freie Festivals."
Insgesamt könne das Dorf rund 100 Häuser gehabt haben. Sie seien aus Holz gewesen und daher verrottet. Die Grundstruktur sei aber jener des jungsteinzeitlichen Dorfes Skara Brae auf den Orkney-Inseln vor Schottland ähnlich, hieß es. Die Hütten in der Siedlung bei Stonehenge seien etwa fünf mal fünf Meter groß gewesen. An der Fundstelle wurden auch große Mengen Feuersteine, Reste von Töpferwaren und Tierknochen entdeckt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.