Bank muss blechen

Wann sich das Überprüfen der Sparbuchzinsen lohnt

Wirtschaft
09.01.2007 14:26
Ein Urteil des OGH aus dem Vorjahr verpflichtet die Banken dazu, ab 2007 auf Verlangen der Kunden die Zinsen bei variablen Sparbüchern nachzurechnen, die seit 1994 eröffnet wurden. Dabei können viele auf eine Nachzahlung von einigen hundert Euro hoffen, so der Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Bevor man sich die Mühe macht, mit dem Sparbuch die Filiale aufzusuchen, sollte man prüfen, ob es sich überhaupt lohnt.

Das heißt:

  • Es muss sich um ein Sparbuch mit variablem Zinssatz handeln (also kein Kapitalsparbuch).
  • Auf dem Sparbuch sollten sich laut Peter Kolba vom VKI mindestens rund 7.000 Euro befinden, sonst lohnt sich der Aufwand nicht.
  • Zuerst abschätzen, ob eine Chance besteht: Auf der Webseite verbraucherrecht.at (siehe Infobox) kannst du dich schlau machen. Denn nur, wenn die Zinskurve des Sparbuches (im Laufe der Jahre sind die Zinsen mehrmals gefallen oder gestiegen) stark von der allgemeinen Zinsentwicklung abweicht, sollte man reklamieren.

Vielleicht hat die Bank Zinserhöhungen zu gering oder fallende Zinsen zu deutlich weitergegeben. Kolba: "Wir haben Stichproben bei etwa 4.000 Sparbüchern gemacht. Etwa die Hälfte kam für eine Nachzahlung in Frage." Die Banken sind dazu verpflichtet. Gibt es dennoch Probleme, kann man sich an den VKI oder die Konsumentenstelle der AK wenden, die auch Rechtshilfe leisten. AK-Experte Harald Glatz warnt aber vor überzogenen Erwartungen: "Nicht bei jedem kommt automatisch heraus, dass ihm Geld zusteht."

Heftig kritisiert wird, dass manche Banken für das Nachrechnen eine Gebühr (!) verlangen. Der VKI prüft, ob das überhaupt zulässig ist.

Von Manfred Schumi

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