Verdächtige Pakete

DHL-Erpresser hält Deutschland in Atem

Ausland
04.12.2017 14:10

Eine Paketbomben-Erpressung hält derzeit Deutschland in Atem: Mitten im Weihnachtsgeschäft verlangen der oder die Erpresser von der DHL, der Pakettochter der Deutschen Post, mehrere Millionen Euro und drohen mit weiteren Bomben. Nach der Entschärfung einer Paketbombe in Potsdam haben am Montag zwei weitere Verdachtsfälle für Aufregung gesorgt. Nach einem Fehlalarm in Kiel am Vormittag gab es nur kurze Zeit später den nächsten Bombenalarm in Erfurt - ebenfalls ein Fehlalarm.

Ein DHL-Paket mit möglicherweise explosivem Inhalt war in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt eingegangen, berichteten deutsche Medien am frühen Montagnachmittag. Mitarbeiter seien auf das Paket aufmerksam geworden, es sei von der Polizei sichergestellt worden, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow der Deutschen Presse-Agentur.

Verdächtiges Paket enthielt nur zusammengerollte Kataloge
Wenig später die Entwarnung: Das in Köln aufgegebene DHL-Paket habe lediglich zusammengerollte Kataloge enthalten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es sei an das Büro des Ministerpräsidenten adressiert gewesen, habe aber keinen Absender getragen. In Medienberichten war zuvor davon die Rede gewesen, dass es sich möglicherweise um eine Granate handle.

Eine Parallele zu der Paketbombe in Potsdam und einer möglichen Erpressung des Paketzustellers DHL wollte Thüringens Regierungschef vorerst nicht ziehen. "Das ist pure Spekulation", sagte er. Das verdächtige Paket sei am Freitagnachmittag zugestellt worden und bis Montag in einem Regal gelegen. Ramelow sprach von einem ernst zu nehmenden Vorfall.

Drohung löste Evakuierung von Schule und Heim aus
Kurz vor 8 Uhr war zuvor eine anonyme Drohung in der Käthe-Kollwitz-Schule in Kiel eingegangen. Die Polizei nahm den Vorfall sehr ernst, das Haus wurde geräumt und das Gelände abgesperrt. Auch Diensthunde waren im Einsatz.

Am späten Vormittag gab die Polizei bekannt, dass ein verdächtiges Paket im Seniorenheim neben der Schule gefunden worden sei. Der Kampfmittelräumdienst wurde alarmiert.

Gegen Mittag konnte schließlich Entwarnung gegeben werden: Der Inhalt des Pakets aus dem Seniorenheim war nicht verdächtig, auch die Durchsuchung der Schule hatte nichts ergeben.

Erpresser verlangen Millionensumme von DHL
Die DHL-Erpressung war am Sonntag entlarvt worden, nachdem am Freitag ein verdächtiges Päckchen, aus dem Drähte ragten, an eine Apotheke in Potsdam geliefert worden war. Der Fund hatte einen Bombenalarm auf dem angrenzenden Weihnachtsmarkt ausgelöst. Die Paketbombe konnte gesprengt werden, niemand wurde verletzt. Die Erpresser verlangen eine Millionensumme.

Wie sich mittlerweile herausstellte, dürften die Erpresser schon früher zugeschlagen haben: Laut "Bild"-Zeitung gab es am 6. November in Frankfurt an der Oder einen ähnlichen Fall, den die Ermittler nun mit den neuen in Verbindung setzen würden.

DHL ist Teil des Konzerns Deutsche Post DHL Group. Die drei Buchstaben stehen für Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn, die das Unternehmen 1969 in San Francisco gründeten. Seit Ende 2002 ist DHL eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Post. DHL beschäftigt etwa 350.000 Mitarbeiter in mehr als 220 Ländern. Der Umsatz der gesamten Gruppe betrug 2016 mehr als 57 Milliarden Euro.

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