Millionenforderung

Potsdamer Paketbombe war Erpressung – gegen DHL

Ausland
03.12.2017 15:20

Sie hatte in Deutschland für den ersten Terroralarm in der Vorweihnachtszeit gesorgt, nun stellte sich heraus, dass die in Potsdam in einer Apotheke abgegebene Paketbombe ein Erpressungsversuch war - und zwar gegen den Paketdienst DHL. Die Täter verlangten eine Millionensumme.

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter sagte, damit sei klar, dass die Bedrohung mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt der brandenburgischen Landeshauptstadt gegolten habe. Diese Angst war nahegelegen, da vor allem im Advent für Weihnachtsmärkte besondere Vorkehrungen getroffen wurden, nachdem im Vorjahr der Terrorist Anis Amri mit einem Lkw auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen totgerast und mehr als 70 verletzt hatte.

Am Freitag war ein verdächtiges Paket bei einem Apotheker abgegeben worden, der am Weihnachtsmarkt sein Geschäft hat. Darin befanden sich Hunderte Nägel und ein sogenannter Polenböller.

Video: Bomben-Alarm in Potsdam: Weihnachtsmarkt evakuiert

Für die Fahndung setzte die Polizei eine Ermittlungsgruppe "Luise" ein - benannt nach der Apotheke, an die das Paket geschickt worden war. In der Gruppe arbeiten rund 25 Kriminalisten, die schnell herausfanden, dass es sich nicht um gegen den Weihnachtsmarkt gerichteten Terror handelte, sondern um Erpressung gegen den Paketdienst DHL.

Ähnliche Lieferung auch in Frankfurt an der Oder
Eine ähnliche Lieferung sei vor einiger Zeit in Frankfurt an der Oder aufgetaucht. Der oder die Täter nähmen schwerste Verletzungen der Adressaten oder sogar deren Tötung billigend in Kauf, was besonders verwerflich sei, sagte Brandenburgs Innenminister Schröter. Es scheine sich nach bisherigen Erkenntnissen um regional agierende Täter zu handeln.

Die Sicherheitsbehörden halten weitere Sendungen für möglich oder sogar wahrscheinlich, wie Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke sagte.

Inzwischen haben unter nochmals verschärften Sicherheitsvorkehrungen die Weihnachtsmärkte in der Landeshauptstadt von Brandenburg wieder geöffnet. Polizei und Stadt schicken zusätzliche Streifen über die Märkte, um den Besuchern Sicherheit zu geben.

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