Am Palmsonntag:

Kunstaktion sorgte für Skandal in Kirche

Der Künstler Hans Gerhard Kalian vor seiner "martyre femme".

(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Eine unangekündigte Kunstaktion hat am Palmsonntag zu einem Polizeieinsatz und zu heißen Diskussionen in der Klagenfurter Stadtpfarrkirche St. Egid geführt: Der Künstler Hans Gerhard Kalian hatte dort seine Kreuzesdarstellung der "martyre femme" angebracht und es damit auf eine Provokation von Gläubigen und Geistlichen abgesehen.

Während der Palmsonntagprozession stellte der Ferlacher Künstler (67) in der Kirche sein Werk auf: "martyre femme" zeigt, eine an ein Andreaskreuz gebundene Frau, deren weißes Kleid blutgetränkt ist. Das Werk soll das Leiden der Frauen in unserer Welt hinweisen und soll hinterfragen, ob das weibliche Martyrium in der männerdominierten Kirche ausreichend thematisiert wird.

Mitarbeiter der Pfarre waren erzürnt über diese "Provokation", die "ohne jegliche Absprache" die Liturgie störe. Die Polizei wurde alarmiert, hielt die Kunstaktion fotografisch fest. "Wir haben Anzeige gegen den Künstler erstattet. Es steht der Vorwurf der Herabwürdigung religiöser Lehren im Raum", so ein Beamter.

Stadthauptpfarrer Markus Mairitsch zeigte sich ob der Aktion vor den Kopf gestoßen. Er sah darin eine "Religionsstörung".

Christina Kogler, Kärntner Krone