Rundumschlag

Kreml-Chef Putin brüskiert Italiener und Spanier

Ausland
23.10.2006 18:00
Mit dem "neuen Putin" ist nicht gut Kirschen essen. Diese Erfahrung mussten die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem kürzlichen Abendessen machen. Was jetzt an gezielten Indiskretionen von diesem EU-Essen an die Öffentlichkeit gelangt, hat in Italien und Spanien eine Empörungswelle ausgelöst.

Der sehr selbstbewusst gewordene Kreml-Chef hatte an diesem Abend auf Vorbehalte über Mafia, Korruption und Demokratiedefizite in Russland zu einem Rundumschlag ausgeholt. Mafia, so Putin, sei kein russisches Wort: "Italien, wo die Mafia entstanden ist, hat Russland nicht zu belehren. Dasselbe gilt für Spanien, dessen Lokalverwaltungen voller korrupter Funktionäre sind."

Er, Putin, könne keine Lektionen in Sachen Demokratie von einem Land wie Spanien akzeptieren, "angesichts der Tatsache, dass dort viele Bürgermeister wegen Korruption in Haft sitzen".

Empörung in Rom: "Unglaubliche Äußerung", "Ohrfeige", "Angriff auf Italien". Putins Mafia-Sager ist besonders pikant, da Ex-Premier Berlusconi einer seiner besten Freunde ist. Zuletzt hatte der Kreml-Chef Aufsehen erregt mit lobenden Äußerungen über die sexuellen Kräfte des israelischen Staatspräsidenten Katzav, dem Vergewaltigungen vorgeworfen werden.

von Kurt Seinitz, Kronen Zeitung

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