OECD-Zahlen

So viele Asylwerber wie seit 1945 nicht mehr

Ausland
19.09.2016 12:01

Die Zahl der Migranten in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat 2015 im zweiten Jahr in Folge stark zugenommen. Etwa 4,8 Millionen Menschen seien im Vorjahr dauerhaft in die Mitgliedsstaaten eingewandert, heißt es in einem am Montag in Paris präsentierten Bericht. Das waren rund zehn Prozent mehr als 2014. Besonders die Zahl der Asylwerber sticht hervor: "2015 zählten die OECD-Staaten so viele Asylwerber wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr."

Rund 1,65 Millionen Menschen beantragten Asyl in den OECD-Ländern. Die Mehrheit von ihnen kam nach Europa, 25 Prozent waren Syrer. Besonders Deutschland stehe dabei im Zentrum der Migrationsströme, hieß es.

Die Studie weist darauf hin, dass mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise ein strukturelles Vorgehen der Staaten und mehr internationale Kooperation notwendig seien. Ein typisches Beispiel sei die Europäische Union - mit Schwierigkeiten, auf die Krise mutig, umfassend und koordiniert zu reagieren, analysierten die Autoren.

Alternative Migrationsmöglichkeiten zum Asylantrag könnten ihnen zufolge verhindern, dass sich Menschen auf die gefährliche Flucht begeben. Die Studie nennt etwa Arbeitsmigration, Studentenprogramme oder humanitäre Visa als Möglichkeiten.

UNO-Gipfel zur Flüchtlingskrise
Dem Thema Flüchtlinge widmen nun auch die Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Generalversammlung einen Schwerpunkt. Am Montag wird zum ersten Mal in der Geschichte der Organisation ein Gipfel rund um das Thema Flucht und Migration abgehalten. Konkrete Zusagen werden bei dem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ausgerichteten Treffen in New York allerdings nicht erwartet. Stattdessen wollen sich die 193 Mitgliedsstaaten auf eine politische Absichtserklärung einigen, in der es um den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten allgemein geht.

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