Als Frau verkleidet

Tschad: Attentäter sprengte sich in Luft – 15 Tote

Ausland
12.07.2015 09:08
Bei einem Selbstmordanschlag in Tschads Hauptstadt N'Djamena sind am Samstag mindestens 15 Menschen getötet worden. Ein als Frau verkleideter Attentäter habe sich am Vormittag auf einem Markt im Zentrum der Stadt in die Luft gesprengt, sagte ein Polizeivertreter. Die Islamistenmiliz Boko Haram bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem zudem rund 80 Menschen verletzt wurden.

Der Attentäter sei im Zuge von Sicherheitskontrollen am Zugang zu dem Markt gestoppt worden, sagte der Polizeivertreter. Als der als Frau verkleidete Mann aufgefordert worden sei, seinen Schleier zu lüften, habe er seinen Sprengsatz gezündet.

Die Sicherheitsvorkehrungen in N'Djamena waren deutlich verschärft worden, nachdem Mitte Juni bei einem Doppelanschlag auf eine Polizeischule und das Polizeihauptquartier 38 Menschen getötet worden waren. Zu dem Attentat hatte sich ebenfalls Boko Haram bekannt. Auch das Tragen einer Burka ist mittlerweile im gesamten Land untersagt.

Zu den Anschlägen in N'Djamena und in Maiduguri bekannte sich die nigerianische Terrormiliz über den Kurzbotschaftendienst Twitter, wie das auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE mitteilte. Unterzeichnet sei die Erklärung mit "Islamischer Staat, Provinz Westafrika", wie sich Boko Haram seit ihrem Treueschwur gegenüber der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat auch nennt.

Tschad beteiligt sich am Kampf gegen Boko Haram
Tschad ist zusammen mit Kamerun und Niger am Kampf gegen die radikale Islamistengruppe im Nordosten Nigerias beteiligt. Die Extremistengruppe kämpft seit 2009 mit Gewalt gegen den nigerianischen Staat und tötete bei Angriffen auf Armee, Polizei, Behörden sowie Kirchen, Schulen und Dörfer bereits mehr als 15.000 Menschen. Ende vergangenen Jahres wurden die Islamisten auch in Nigerias Nachbarländern aktiv.

Seit dem Amtsantritt des neuen nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari am 29. Mai starben bei Anschlägen der Islamisten allein in Nigeria fast 580 Menschen. Der ehemalige General hatte den Kampf gegen Boko Haram zu seiner Priorität erklärt.

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