Schwere Verluste

IS zwingt Menschen in Rakka zur Blutspende

Ausland
13.02.2015 12:47
Die Intensivierung der Luftschläge auf die syrische Stadt Rakka infolge der öffentlichen Verbrennung eines jordanischen Kampfpiloten durch die Terrormiliz Islamischer Staat bringt die medizinische Versorgung in der Dschihadisten-Hochburg offenbar in arge Nöte. So behauptet eine Anti-IS-Aktivistengruppe, dass in Rakka nunmehr die Zivilbevölkerung zu Blutspenden gezwungen wird.

Jeder Behördengang soll neben den bisher üblicherweise verlangten Abgaben für Dokumente und Dienstleistungen auch mit einer nicht freiwilligen Blutspende bezahlt werden, heißt es auf der Website der Gruppe "Raqqa is Being Slaughtered Silently". In den letzten Tagen sollen laut der britischen Tageszeitung "The Independent" mehr als 100 Menschen zu Transfusionen gezwungen worden sein.

Hunderte IS-Verwundete aus Kobane mussten versorgt werden
Bisher gab es lediglich Meldungen über versklavte Jesiden, die neben Folter auch Blutabnahmen über sich ergehen lassen mussten. Damals kamen Hunderte schwer verletzte IS-Kämpfer aus der Kurdenstadt Kobane zurück und mussten versorgt werden.

Die medizinische Versorgung in Rakka ist laut Mitgliedern der Aktivistengruppe, deren Informanten teilweise nach wie vor unerkannt in der IS-Hochburg leben, sehr schlecht. Das Krankenhaus der Stadt musste schon mehrere Male geschlossen werden. Lebenswichtige Geräte sind beschädigt oder fehlen einfach. Doch offenbar bekommen die Dschihadisten die beste Versorgung, die möglich ist, auch wenn zahlreiche Ärzte mittlerweile geflüchtet sind.

Weite Teile des Iraks und Syriens unter IS-Herrschaft
Der IS kontrolliert seit vergangenen Sommer weite Teile des Iraks und Syriens. Im Herbst begann die internationale Koalition mit Luftangriffen auf Stellungen der Islamisten. Diese wurden nach der Verbrennung des jordanischen Piloten Muath al-Kasaesbeh intensiviert.

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