Protestkundgebungen gab es am Freitag in Rom, Mailand, Ravenna und Palermo. Über 19.000 Jobs könnten einer strengen Umstrukturierungspolitik im Bankenwesen in den nächsten Jahren zum Opfer fallen, klagten die Gewerkschaften.
Ein Drittel der Jobs überflüssig
Laut Schätzungen von Experten ist ein Drittel der Jobs in den italienischen Geldhäusern überflüssig und muss in den nächsten fünf Jahren abgebaut werden. Dabei seien in den letzten 15 Jahren bereits 70.000 Jobs im Bankenbereich gestrichen worden, erklärten die Gewerkschaften.
Das Problem der Überkapazität des italienischen Bankensystems habe sich nach Angaben der Experten in den Krisenjahren verschärft. Vor allem die zunehmende Popularität des Online-Bankings belaste die Beschäftigung in den italienischen Kreditinstituten. Frühpensionierungen alleine genügen demnach nicht mehr, um das Heer der überflüssigen Bankangestellten zu reduzieren.
Flexibilität soll Jobs retten
Die Bankenvereinigung ABI will auf Flexibilität setzen. Filialen sollen auch samstags und abends bis 22 Uhr offen bleiben. Außerdem soll verstärkt auf Mini-Filialen gesetzt werden, kleine Büros mit maximal zwei Angestellten, damit bei den Mietkosten gespart werden kann. Hinzu drängen die Banken auf die Einführung eines leistungsbedingten flexiblen Anteils des Gehalts.
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