Materialverluste

Ukraine: Regierungstruppen gehen die Waffen aus

Ausland
22.09.2014 06:16
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat massive Waffenverluste der Regierungstruppen bei den Kämpfen gegen die Separatisten im Osten des Landes eingeräumt. "Es wurden zwischen 60 und 65 Prozent der Militärtechnik zerstört", beschrieb Poroschenko am Sonntagabend im Fernsehen die Verluste an Panzern und schwerem Gerät.

Das Land müsse "bereit sein, sich zu verteidigen, wenn der Friedensplan nicht funktioniert", forderte der 48-Jährige in einem ausführlichen Interview im ukrainischen Fernsehen. Die Armee müsse gestärkt werden, sagte Poroschenko. Er verwies auf die bei seinen Besuchen in den USA und Kanada erhaltenen Zusagen über die Lieferung von militärischer Ausrüstung.

Poroschenko: Einheiten sollen "aufgefrischt" werden
Mit dem vereinbarten partiellen Rückzug der Kampftruppen beider Konfliktparteien und der Bildung von Pufferzonen habe die Ukraine nunmehr die Gelegenheit, die Einheiten "aufzufrischen", die lange Zeit im Kampf gestanden hatten. "In einer dieser Einheiten hat mein Sohn gekämpft", zitierte die russische Agentur Ria Nowosti den ukrainischen Staatschef.

Präsident sieht keine militärische Lösung des Konflikts
In dem Interview betonte Poroschenko allerdings zugleich, dass sein Land den Frieden brauche. Er selbst wolle alles unternehmen, "um den Friedensplan umzusetzen". Der Konflikt mit den prorussischen Rebellen im Osten des Landes könne demnach nicht militärisch gelöst werden. Je mehr ukrainische Streitkräfte dort stationiert würden, "desto mehr russische Truppen wird es dort geben", sagte Poroschenko.

Die ukrainische Regierung und die Separatisten hatten am 5. September einen Waffenstillstand vereinbart. Am vergangenen Samstag wurde das Abkommen durch einen Neun-Punkte-Plan ergänzt (siehe Infobox), der unter anderem die Einrichtung einer entmilitarisierten Pufferzone vorsieht.

Poroschenko räumte ein, die Vereinbarungen seien nur dank seiner Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin möglich gewesen. Ungeachtet der politischen Fortschritte hält die Gewalt in der Konfliktregion jedoch an.

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