In die Türkei
70.000 kurdische Syrer an 1 Tag vor IS geflohen
Hintergrund ist eine IS-Offensive im Norden von Syrien. Die sunnitischen Islamisten haben in Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen und gehen dort mit Brutalität gegen alle vor, die sie als Ungläubige ansehen. Dazu gehören schiitische Muslime ebenso wie Kurden und Christen. Im Irak gelang es den Streitkräften inzwischen mit internationaler Unterstützung und der Hilfe kurdischer und schiitischer Milizen, die Gruppe teilweise zurückzudrängen.
Bei den Gefechten sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 18 IS-Kämpfer getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mitteilte, bekämpften sich beide Seiten seit dem Vortag nahe Ayn al-Arab, der größten kurdischen Stadt in der Provinz Aleppo. In der Region an der Grenze zur Türkei hatten IS-Kämpfer demnach in den vergangenen beiden Tagen etwa 60 kurdische Dörfer eingenommen.
Die türkischen Behörden hatten sich zunächst geweigert, die syrischen Kurden ins Land zu lassen. Nach Protesten sah sich Ankara jedoch gezwungen, am Freitag Tausende Menschen passieren zu lassen, die sich seit Donnerstag an dem mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun gesammelt hatten. Die türkische Regierung sprach daraufhin von einer "Ausnahme" wegen der Kämpfe in Syrien. In den Wirren des syrischen Bürgerkriegs errichteten die Kurden in den von ihnen bewohnten Gebieten im Norden des Landes eine weitgehend selbst regierte Region. Diese mussten sie wiederholt gegen Attacken der IS-Milizionäre verteidigen.
49 von Dschihadisten verschleppte türkische Geiseln wieder frei
Nach mehr als drei Monaten in der Gewalt der IS sind am Samstag unterdessen 49 türkische Geiseln wieder frei gekommen. Premierminister Ahmet Davutoglu sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu, die Geiseln seien in der Früh in die Türkei gebracht worden. Die Terrormiliz hatte die Türken in ihre Gewalt gebracht, als sie am 11. Juni das Konsulat im nordirakischen Mossul stürmte.
Unter den Gefangenen war auch der Generalkonsul. Die Regierung in Ankara hatte die Geiseln stets als Grund dafür angeführt, warum sie sich nicht stärker im internationalen Kampf gegen den IS engagieren könne.
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