Wenn es knallt...

Was genau ist eigentlich eine Fehlzündung?

(Bild: Bosch)

Eine Fehlzündung klingt in den Ohren manches Auto-Enthusiasten richtig gut. Richtig gut für moderne Autos ist das aber nicht. Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrzeug-Experte des TÜV Rheinland, erklärt, was eine Fehlzündung eigentlich ist bzw. wie das laute Knallen entsteht.

In der Situation, die landläufig Fehlzündung genannt wird, ist unverbrannter Kraftstoff in den heißen Abgastrakt gelangt und verbrennt dort mit einer Explosion, was wiederum einen Knall verursacht. Bei modernen Fahrzeugen und Motorrädern kommt eine Fehlzündung heute gewöhnlich nicht mehr vor.

Normalerweise kommt im Abgastrakt natürlich kein unverbrannter Kraftstoff an. Hat der Motor aber einen Zündaussetzer, gab es also (zum Beispiel wegen defekter Zündkerzen) keinen Funken, der das Luft-Kraftstoff-Gemisch im Zylinder gezündet hat, wird das zündfähige Gemisch beim nächsten Arbeitstakt des Motors in den Abgastrakt geschoben, wo es sich an heißen Teilen entzündet. Das ist insbesondere für den Katalysator gefährlich, es kann ihn sogar zerstören.

Früher kam es durch eine nicht optimale Gemischaufbereitung zu unverbrannten Kraftstoff-Luft-Gemisch-Anteilen im Abgas, die dann durch heiße Teile gezündet wurden. Heute regelt die elektronische Motorsteuerung mithilfe der Lambdasonde die Gemischmenge, so dass ein falsches Gemisch normalerweise nicht mehr vorkommt.

Zu unterscheiden ist die "Fehlzündung" vom so genannten "Sprotzeln", "Blubbern" oder "Brabbeln" eines Fahrzeugs, oft bei leistungsstarken Sportwagen zu hören. Hier trägt zum einen der großvolumige Motor, zum anderen eine entsprechend konzipierte Auspuffanlage zu dem besonderen Klang bei.