Die US-Technologieriesen Microsoft, Google und Meta liefern sich einen Wettlauf um die Schaffung neuer Rechenzentren, um den Leistungsbedarf ihrer großen KI-Modelle zu befriedigen. Dabei werden auch Milliarden in Europa investiert – und im großen Stil Kapazitäten angemietet.
Ein Megaprojekt gibt es in Portugal: Microsoft will in den kommenden Jahren zehn Milliarden Dollar (8,6 Milliarden Euro) in die KI-Infrastruktur eines Rechenzentrums in Portugal investieren. In der südlich von Lissabon gelegenen Hafenstadt Sines sollen in Kooperation mit dem Chip-Hersteller Nvidia und weiteren Partnern 12.600 Grafikprozessoren (GPUs) der nächsten Generation zum Einsatz kommen, kündigte der US-Technologiekonzern an.
Google investiert 5,5 Milliarden in Deutschland
Auch Google sichert sich KI-Rechenkapazitäten in Europa und will in den kommenden Jahren 5,5 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Das Geld soll in den Ausbau der Cloud-Infrastruktur fließen, vor allem in ein neues Rechenzentrum und den Ausbau der Kapazitäten des US-Konzerns in Hanau, wie Google und die hessische Landesregierung am Dienstag mitteilten. Der Großteil der Investitionen sei für das Rechenzentrum in Dietzenbach südlich von Frankfurt bestimmt.
Der deutsche Digitalminister Karsten Wildberger begrüßte die Investitionen. „Wir wollen Deutschland zu einem führenden Standort für Rechenzentren in Europa machen“, erklärte der CDU-Politiker. „Das heute angekündigte Investment von Google zeigt, wie attraktiv unser Standort für digitale Infrastruktur ist.“ Es sei richtig, dass die deutsche Bundesregierung bei Zukunftstechnologien sowohl weiter eng mit internationalen Technologieführern zusammenarbeite als auch eigene Innovationen und Wertschöpfung stärken wolle.
Google betreibt in Hanau östlich von Frankfurt bereits seit 2023 ein Rechenzentrum. Dieses bietet Unternehmensdienste und Produkte für Cloud-Kunden aller Größen. Im September hat auch der französische Konzern Data4 Investitionen von rund zwei Milliarden Euro angekündigt und in Hanau den Grundstein für sein erstes Rechenzentrum in Deutschland gelegt.
Digitalisierung und KI sorgen für Boom bei Rechenzentren
Der wachsende Bedarf an Rechenleistung für Künstliche Intelligenz befeuert einen regelrechten Bauboom bei Rechenzentren. Die Anschlussleistung der Serverfarmen in Deutschland werde sich bis 2030 voraussichtlich auf fünf Gigawatt nahezu verdoppeln, ergab eine Studie des Digitalverbands Bitkom.
Im internationalen Vergleich falle die Bundesrepublik dennoch zurück. Innerhalb Deutschlands konzentrieren sich die Kapazitäten stark auf den Großraum Frankfurt. Das dortige Cluster verfügt laut Bitkom mit gut 1,1 Gigawatt über mehr als ein Drittel der gesamtdeutschen Leistung.
Facebook-Konzern mietet Nebius-Kapazitäten an
Ausgebaut werden die Rechenkapazitäten auch beim Facebook-Konzern Meta: Der niederländische Betreiber von KI-Rechenzentren Nebius hat einen milliardenschweren Auftrag vom Zuckerberg-Konzern erhalten. Die Facebook-Mutter buche in den kommenden fünf Jahren Rechenkapazitäten für drei Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro), teilte das Unternehmen mit.
Dienstleister wie Nebius profitieren vom KI-Goldrausch der Tech-Giganten und erzielen ein stürmisches Wachstum: Erst vor wenigen Wochen hatte Nebius eine ähnliche Vereinbarung mit Microsoft im Volumen von 17,4 Milliarden Dollar geschlossen.
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